St.Pölten
Knöterich wütet entlang der Traisen
Die Pflanze breitet sich rasch entlang der Gewässer aus. Die Bekämpfung ist schwierig, aber möglich.
ST.PÖLTEN (kg). Ein Spaziergang entlang der Traisen ist bei diesem schönen Wetter ein Muss. Doch nicht nur Menschen tummeln sich entlang des Flusses sondern auch der Japanische Staudenknöterich. Das Hauptproblem das von dieser Pflanze ausgeht, ist die Verdrängung der einheimischen Flora aufgrund ihrer raschen Ausbreitung und Ausbildung dichter Bestände. Die Pflanzen überdecken riesige Flächen und unterdrücken die angestammte Vegetation. Die Erosionsgefahr nimmt vor allem in Uferbereichen zu, weil durch den geringen Faserwurzelanteil dieser Knöterichart das Erdreich nicht ausreichend festgehalten werden kann.
Vorkommen
Da sich der Knöterich bevorzugt an gehölzfreien Uferabschnitten bzw. unter dem Schirm von uferbegleitenden Gehölzen entwickelt, findet man ihn im gesamten Gebiet der Stadt St. Pölten entlang der Traisen. Sogenannte Hotspots befinden sich unter anderem auf Höhe der Landessportschule, in Viehofen, Radlberg bzw. in Ochsenburg. Jedoch hält der Staudenknöterich auch in heimischen Gärten Einzug. Robert Wotapek von der Stadtgärtnerei St. Pölten erklärt: "In privaten Haushalten empfiehlt es sich die Pflanze komplett zu entfernen. Geerntete Pflanzen, auch das Mähgut, sind grundsätzlich Abfälle und gehören in die Biotonne. Bei größeren Beständen ist mit der Abfallbeseitigung Kontakt aufzunehmen." Auch im Wienerwald wird die Pflanze immer häufiger zum Problem. Edwin Herzberges hat in vielen Gebieten von Neulengbach den Knöterich selbst weggebracht und reißt diesen regelmäßig aus. „Nur weil es in Österreich nicht auf der Liste der invasiven Neophyten aufgelistet ist, wird zu wenig in den Gemeinden gegen die Ausbreitung getan. Mein Wunsch ist, dass ein österreichweites Konzept ausgearbeitet wird, wie die Ausbreitung eingedämmt werden kann.", sagt er.
Bekämpfung
Die Pflanzen sind äußerst schwierig zu bekämpfen. Realistischer Weise muss man von einer Eindämmung oder Vermeidung einer weiteren Ausbreitung sprechen. Aus diesem Grund soll in erster Linie von einer Kultivierung in Gärten und öffentlichem Grünraum unbedingt Abstand genommen werden. Die Pflanzen werden leider mancherorts immer noch als Bienenweide und Zierstaude gepflanzt. Der Traisen-Wasserverband bekämpft die Ausbreitung durch zeitgerechtes Mähen. "Die empfohlene Anzahl an Mähvorgängen (bis zu 6 x pro Jahr) lässt sich jedoch durch die Gesamtlänge des Betreuungsbereiches von rund 120 km Länge (Traisen samt Nebengerinne) nicht umsetzen. Weiters ist aufgrund der lagemäßigen Nähe zum Wasser und der vielen Erholungssuchenden an der Traisen ein Spritzen von Pflanzenschutzmitteln nicht möglich.", erklärt Harald Prinz vom Traisen-Wasserverband.
Also schauen Sie genau, vielleicht hat sich auch bei Ihnen im Garten ein Japanischer Staudenknöterich eingenistet. Dann am besten gleich den gesamten Knöterich inklusive Wurzeln ausgraben, um eine Verbreitung zu vermeiden.
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