NEOS St.Pölten
Problem fehlender Ärzte ist keine Frage von Studienplätzen
Kollermann: „Mehr Plätze werden den Abwanderungstrend und unattraktive Arbeitsbedingungen nicht beseitigen.“
ST. PÖLTEN (pa). Ein fehlendes Problembewusstsein bei St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler erkennt NEOS-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann in der Diskussion rund um unbesetzte Kassenarztstellen. „Grundsätzlich gibt es ausreichend Ärztinnen und Ärzte, sie wollen nur nicht mehr die oft eingeschränkten Vorgaben einer Kassenarztpraxis auf sich nehmen. Das bedeutet auch, dass mehr Studienplätze keine wirksame Lösung gegen den Ärztemangel darstellen, wenn das Berufsfeld von starker Abwanderung und wenig attraktiven Rahmenbedingungen betroffen ist. Da werden nur die Symptome eines tiefsitzenden Problems kaschiert, ohne die Ursachen zu behandeln“, so Kollermann.
Gesundheitskasse, Ärztekammer und Land seien gefordert, die Bedingungen im niedergelassenen Bereich zu verbessern. Kollermann selbst habe dazu bereits Vorschläge unterbreitet. „Ansätze gibt es viele - von einer fairen Honorierung der ärztlichen Leistung, weniger Bürokratie oder Praktikumsstipendien mit einer Übernahme von Personalkosten, um Studierende frühestmöglich an das Berufsbild heranzuführen. Und auch St. Pölten kann mehr beitragen, als Studienplätze zu fordern. Denn auch Gemeinden können etwa durch die Bereitstellung günstiger oder kostenloser Ordinationsräume ein attraktives Angebot schaffen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.