Stadt St. Pölten
Sanierung der Ehemaligen Synagoge im Zeitplan

Die wissenschaftliche Leiterin des Injöst, Martha Keil (2. v. r.) beim Gespräch in der Ehemaligen Synagoge mit Danielle Spera (von links), Christian Rapp (Wissenschaftlicher Leiter Haus der Geschichte), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalplaner Wolfgang Pfoser und Konsul Herzel Edri. | Foto: NLK Pfeiffer
3Bilder
  • Die wissenschaftliche Leiterin des Injöst, Martha Keil (2. v. r.) beim Gespräch in der Ehemaligen Synagoge mit Danielle Spera (von links), Christian Rapp (Wissenschaftlicher Leiter Haus der Geschichte), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalplaner Wolfgang Pfoser und Konsul Herzel Edri.
  • Foto: NLK Pfeiffer
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Über den aktuellen Stand der Umbau- und Renovierungsarbeiten in der Ehemaligen Synagoge in St. Pölten machten sich heute Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Konsul Herzel Edri in Vertretung von Botschafter Mordechai Rodgold (Staat Israel), Generalsekretär Klaus Hoffmann (Israelitische Kultusgemeinde Wien), Danielle Spera (Buchautorin und ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums Wien) und Geschäftsführer Matthias Pacher (NÖ Museum Betriebs GmbH) ein Bild. Die wissenschaftliche Leiterin Martha Keil (Injoest und Ehemalige Synagoge) und der Generalplaner und Architekt Wolfgang Pfoser führten durch die Baustelle.

Bei der Baustellenbesichtigung in der Ehemaligen Synagoge. | Foto: NLK Pfeiffer
  • Bei der Baustellenbesichtigung in der Ehemaligen Synagoge.
  • Foto: NLK Pfeiffer
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

ST. PÖLTEN. „Wir bringen die Synagoge, ein historisches Gebäude mit einer unglaublichen Geschichte, auf die Höhe der Zeit“, sagte die Landeshauptfrau und ergänzte: „Es geht darum, jüdische Geschichte in den Vordergrund zu rücken, zu verstehen, um am Weg nach vorne die richtigen Entscheidungen treffen zu können.“ In der Geschichte Österreichs gebe es ein „sehr dunkles Kapitel, das nie verloren gehen darf. Daran sollten wir uns immer erinnern, um nicht die gleichen Fehler nochmals zu machen“, betonte Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Niederösterreich sei mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs (Injöst), das seit mittlerweile 35 Jahren hier beheimatet ist und ihren Sitz in der Synagoge hat, Vorreiter. Mikl-Leitner dazu: „Ich denke, dass wir mit unseren Kulturangeboten und mit der Synagoge Strahlkraft entwickeln können, weit über die Grenzen Österreichs und Europas hinaus.“ Man könne mit der Erinnerungskultur Vorbild in der Welt sein.


Machten sich ein Bild vom Baufortschritt: Konsul Herzel Edri, Generalplaner und Architekt Wolfgang Pfoser, Injöst-Leiterin Martha Keil, Danielle Spera, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalsekretär Klaus Hoffmann (IGK Wien) und Geschäftsführer Matthias Pacher (v.l.n.r.). | Foto: NLK Pfeffer
  • Machten sich ein Bild vom Baufortschritt: Konsul Herzel Edri, Generalplaner und Architekt Wolfgang Pfoser, Injöst-Leiterin Martha Keil, Danielle Spera, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalsekretär Klaus Hoffmann (IGK Wien) und Geschäftsführer Matthias Pacher (v.l.n.r.).
  • Foto: NLK Pfeffer
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Geschichtsträchtiges Gut erhalten

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler sei stolz darauf, dass die Synagoge in den 1980er-Jahren nicht weggerissen worden sei,

„sondern, dass bereits in den 80er-Jahren hier umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt worden sind. Jetzt ist es an der Zeit gewesen, wieder die Weichen neu zu stellen und zu renovieren, neue Funktionen zu finden.“

Auch die Landeshauptstadt setze viele Aktivitäten mit der Aufarbeitung dieses Kapitels der Geschichte. „Nächstes Jahr wird es eine umfassende Ausstellung zur NS-Thematik in der Stadt geben und wir haben uns die Zielsetzung gegeben, alle jüdischen Baudenkmäler in die Zukunft zu bringen. Da ist die Synagoge natürlich ein Kernbereich“, so der Bürgermeister.

Martha Keil, wissenschaftliche Leiterin des Injöst, sprach von einem „großen Fortschritt“ gegenüber dem früheren Status, wenn im April 2024 dieses Haus wiedereröffnet werde:

„Mit der Renovierung und Adaptierung werden nicht nur notwendige bauliche Maßnahmen für eine nachhaltige Erhaltung dieses Jugendstiljuwels, sondern auch Maßnahmen für eine funktionelle und zeitgemäße Geschichtsvermittlung und Veranstaltungskultur gesetzt.“

Alleine zu wissen, dass diese eine der ganz wenigen Synagogen in Österreich als Baudenkmal und als Haus sicher ist, sei von „großer Bedeutung.“ Vom Inhalt her müsse und werde es ein Haus sein, das „für alle bedeutungsvoll ist. Für jeden Künstler, für jede Künstlerin, die da drinnen etwas macht. Weil es kein neutrales Haus ist, es ist nicht nur ein schöner Veranstaltungsraum, es hat eine ganz besondere Geschichte. Es ist ein einmaliges Haus, das keine Gemeinde mehr hat. Und diese Gemeinde ist unersetzbar, diese Geschichte ist unwiederbringlich verloren. Aber wir können sie erzählen und weitergeben. Es muss ein ganz großer Vermittlungsort für die nächsten Generationen sein“, unterstrich Keil.

Die wissenschaftliche Leiterin des Injöst, Martha Keil (2. v. r.) beim Gespräch in der Ehemaligen Synagoge mit Danielle Spera (von links), Christian Rapp (Wissenschaftlicher Leiter Haus der Geschichte), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalplaner Wolfgang Pfoser und Konsul Herzel Edri. | Foto: NLK Pfeiffer
  • Die wissenschaftliche Leiterin des Injöst, Martha Keil (2. v. r.) beim Gespräch in der Ehemaligen Synagoge mit Danielle Spera (von links), Christian Rapp (Wissenschaftlicher Leiter Haus der Geschichte), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler, Generalplaner Wolfgang Pfoser und Konsul Herzel Edri.
  • Foto: NLK Pfeiffer
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Generalsekretär Klaus Hoffmann meinte, er sei sehr froh über die Sanierung der Ehemaligen Synagoge:

„Wir freuen uns, wenn es fertiggestellt sein wird. Die Erwartungshaltung ist jene, dass hier das Erinnern und Gedenken an die jüdische Gemeinde in St. Pölten aufrecht bleibt. Mit dem Kulturprogramm, das dann hier abgehalten wird, haben wir die Möglichkeit, um an die jüdische Geschichte und die Gemeinde zu erinnern.“

4,6 Millionen für Sanierung

In einer gemeinsamen finanziellen Kraftanstrengung von 4,6 Millionen Euro des Nationalfonds der Republik Österreich, des Bundesdenkmalamtes, des Landes Niederösterreich und der Stadt St. Pölten wird das Jugendstil-Juwel von Theodor Schreier und Viktor Postelberg aus dem Jahr 1913 generalsaniert, rollstuhl- und kinderwagengerecht zugänglich gemacht und am 18. April 2024 wiedereröffnet. Im Kantorhaus, dem Nebengebäude der Synagoge, entstehen Räume für das Injoest und die Vermittlungsaktivitäten. Die zukünftige Nutzung regelt ein Bestandsvertrag zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien als Eigentümerin und der NÖ Museum Betriebs GmbH als Betreiberin des Standorts.

Das könnte dich auch interessieren

Erfolgreicher AGRANA-Zuckerrübenfeldtag
Martha Keil erhält St. Pöltens Rathausnadel

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.