Fahndungserfolg
Serien-Einbrecherbande "hortete" Schmuck in den Socken
Eine Serie von Einbrüchen in Wohnhäuser konnte nun geklärt werden. Damit hat sich die Einsatzgruppe für Dämmerungseinbrüche einmal mehr bewährt.
BEZIRK ST. PÖLTEN (pw). Erneuter Ermittlungserfolg für die Fahnder des Landeskriminalamtes NÖ. Den Beamten der Einsatzgruppe Dämmerungseinbrüche ging eine albanische Tätergruppe ins Netz, die seit Mitte November für insgesamt 47 Einbrüche mit einem Gesamtschaden von rund 200.000 Euro verantwortlich sein soll. Damit konnte eine Serie von Einbrüchen in Wohnhäuser in NÖ, der Steiermark und dem Burgendland geklärt werden. Zu den Tatorten zählt unter anderem auch Rapoltendorf bei Kapelln im Bezirk St. Pölten.
"Es freut uns, wieder eine positive Bilanz in punkto Dämmerungseinbrüche verzeichnen zu können. Das unterstreicht unseren Weg einer strukturierten und effizienten Bekämpfung in diesem Bereich", freut sich Omar Haijawi-Pirchner, der Leiter des Landeskriminalamtes NÖ über den Erfolg.
Damit habe sich die Einsatzgruppe für Dämmerungseinbrüche im LKA NÖ einmal mehr bewährt.
Spurenauswertung
Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen gelang es, durch akribische Spurenauswertung Übereinstimmungen von Schuhsohlenabdrücken nachzuweisen, die auf verschiedenen Tatorten gesichert und schließlich 14 Dämmerungseinbrüchen in Niederösterreich und dem Burgenland zugeordnet werden konnten.
Eine Spaziergängerin brachte schlußendlich Anfang Februar den entscheidenden Hinweis – unter anderem fotografierte sie das Kennzeichen eines vermeintlichen Täterfahrzeuges. Sie meldete ihre Beobachtungen umgehend bei der Polizei. Nur wenige Tage später konnte Beamte zwei albanische Staatsbürger im Alter von 21 und 28 Jahren beim Verlassen ihrer Wohnung in Wien-Simmering festnehmen. Einer der Beiden trug sogar noch Diebesgut – „Socken mit Schmuck“ – mit sich. Die vom 21-Jährigen getragenen Schuhe stimmten mit den auf Tatorten gesicherten Schuhsohlenabrücken überein.
"Hier zeigt sich wieder einmal, wie intensives und koordiniertes Zusammenwirken der Bereiche Analyse, Prävention, Fahndung und Ermittlung, aber auch die Aufarbeitung von Hinweisen aus der Bevölkerung zum Erfolg führt", sagen Haijawi-Pirchner und der stellvertretende Landespolizeidirektor Franz Popp.
Nicht geständig
Im Zuge der Hausdurchsuchung gelang es, einen weiteren mutmaßlichen Täter, ein 24-Jähriger albanischer Staatsbürger, zu verhaften. Weiters konnte Diebesgut in Form von Bargeld, Uhren und Schmuck sichergestellt werden. Im Fahrzeug wurde noch Diebesgut sowie Einbruchswerkzeug (zwei Flachmeißel) sichergestellt. Die drei Beschuldigten wurden in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert und zeigen sich nicht geständig.
Zugeordnete Tatorte:
Zu den Tatorten in NÖ zählen die Bezirke Amstetten, Bruck an der Leitha, Krems-Land, Korneuburg, Neunkirchen, Gänserndorf, Mistelbach, Lilienfeld, Tulln, Melk, Scheibbs und St. Pölten-Land.
Bilanz
Laut Polizei ist die Zahl der Dämmerungseinbrüche in Niederösterreich in der vergangenen Saison stabil geblieben.
"Es gelang die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zu steigern", betonen Popp und Haijawi-Pirchner.
Insgesamt wurden laut Polizei 868 Wohnraum-Einbruchsdiebstähle angezeigt (738 in Häuser, 130 in Wohnungen), das sind um 18 mehr als im Jahr davor. 108 Beschuldigte konnten ausgeforscht werden. Der Gesamtschaden liege bei rund einer Million Euro.
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