Verkehrsclub Österreich
St. Pölten hatte die meisten Fahrraddiebstähle
Erfreulich: Im Vorjahr kam es zu einem Radfahrboom, gleichzeitig ging die Zahl der Fahrraddiebstähle zurück, macht der VCÖ aufmerksam.
ST. PÖLTEN (pa). In Niederösterreich nahm die Zahl der Fahrraddiebstähle im Coronajahr um ein Viertel auf 2.248 ab. Innerhalb Niederösterreich gibt es bei den Fahrraddiebstählen große Unterschiede. Der VCÖ betont, dass es deutlich mehr Parkplätze für Fahrräder braucht, insbesondere auch vor Geschäften sowie bei Bahnhöfen und Haltestellen. Der VCÖ rät, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr in Niederösterreich zum vierten Mal in Folge gesunken, macht der VCÖ auf aktuelle Daten des BMI aufmerksam. 2.248 Fahrräder wurden im Coronajahr als gestohlen gemeldet, das ist ein Rückgang um 27 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist die Zahl der Fahrraddiebstähle sogar um 54 Prozent gesunken.
"Der Radverkehr nimmt zu, die Zahl der Fahrraddiebstähle geht zurück. Diese Entwicklung ist erfreulich", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Positiv wirkt sich das gestiegene Bewusstsein, das abgestellte Fahrrad mit einem guten Schloss immer abzusperren sowie die zunehmend höhere Anzahl von Fahrradabstellanlagen aus.
St. Pölten
Innerhalb Niederösterreichs gibt es große Unterschiede, informiert der VCÖ. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl wurden in St. Pölten mit 36 pro 10.000 Einwohner die meisten Fahrraddiebstähle, vor Krems (28 pro 10.000 EW) und Wr. Neustadt (26). Am wenigsten Fahrräder im Verhältnis zur Einwohnerzahl wurden im Bezirk Zwettl gestohlen, nämlich ein Fahrrad pro 10.000 Personen, vor dem Bezirk Waidhofen an der Thaya (2) und dem Bezirk Lilienfeld (3).
Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend Fahrradabstellplätze. "Bei der Anzahl der Abstellplätze für Fahrräder gibt es vielerorts noch großen Aufholbedarf. Im öffentlichen Raum sind in Einkaufsstraßen, vor Geschäften, bei Bahnhöfen und für die Zeit nach Corona auch bei Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen ausreichend Abstellplätze für Fahrräder wichtig", betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Für Kinder und Jugendliche braucht es zudem gute Fahrradabstellmöglichkeiten bei Schulen.
Tipps gegen Fahrraddiebstahl
Die VCÖ-Tipps gegen Fahrraddiebstahl: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzen, rät der VCÖ.
Der VCÖ empfiehlt, die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an den rechtmäßigen Besitzer übergeben werden. Aber die Aufklärungsquote ist mit rund zehn Prozent sehr niedrig. Deshalb sollte bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern eine Diebstahl-Versicherung abgeschlossen werden. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).
Die Zahlen
VCÖ: Im Verhältnis zur Einwohnerzahl in St. Pölten die meisten Fahrraddiebstähle (Fahrraddiebstähle im Jahr 2020 - in Klammer pro 10.000 Einwohnende)
St. Pölten: 199 Fahrraddiebstähle (36 pro 10.000 EW)
Krems: 70 (28 pro 10.000 EW)
Bezirk Tulln: 138 (13 pro 10.000 EW)
Bezirk St. Pölten Land: 127 (10 pro 10.000 EW)
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