Verletzten Mopedlenker überfahren

Staatsanwalt Patrick Hinterleitner | Foto: Probst
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ST. PÖLTEN (ip). „So schaut man drei Monate nach einem Unfall aus, wenn einer mit 1,22 Promille mit dem Auto drüberfährt“, meinte Jugendrichter Markus Grünberger zum Angeklagten, als das 16-jährige Opfer noch schwer bedient auf Krücken den Gerichtssaal verließ. Dabei habe, so der Richter, sowohl der Lehrling als auch der Alko-Lenker noch Glück gehabt, da das Leben des Opfers doch einige Zeit auf der Kippe stand.

Nach Unfall überfahren

Der tragische Vorfall ereignete sich kurz nach Mitternacht am 28. Mai dieses Jahres in Poppendorf. Der 16-Jährige kam mit seinem Moped zu Sturz. Aufgrund seiner Knieverletzung konnte er auch mit Hilfe seiner Freunde und einem 24-jährigen Pkw-Fahrer, der bei seinem Auto die Warnblinkanlage einschaltete, nicht aufstehen.
„Ich hab noch geschrien, sie sollen zur Seite hupfen“, schilderte der 24-Jährige als Zeuge am Landesgericht St. Pölten die Situation, als er das Auto des Angeklagten über die Kuppe kommen sah. Eigentlich ohne auf die Personen auf der Straße zu reagieren, fuhr der Beschuldigte mit seinem rechten Vorderreifen über den verletzten Burschen, danach krachte er in das Fahrzeug des Helfers. Offenbar wollte er weiterfahren, so mehrere Zeugen, konnte sein havariertes Fahrzeug aber nicht mehr vom Fleck bringen.
Er hat sich zu mir gebeugt und gesagt, wir sollen das ohne Polizei regeln, behauptete der Lehrling. Das sei die einzige Erinnerung an den Unfall, danach lag er über geraume Zeit im Koma und konnte erst nach zehn Wochen das Krankenhaus verlassen.
„Auf einmal bin ich über den drübergefahren“, erinnerte sich der 20-Jährige Alko-Lenker. Er habe mit Freunden getrunken, obwohl er gewusst habe, dass er noch fahren werde. Gemeinsam wollte man in ein Lokal nach St. Pölten – vermutlich hätte er dort noch weiter Alkohol konsumiert und wäre auch wieder nach Hause gefahren, mutmaßte Grünberger, der den angehenden Studenten noch mit weiteren Vorwürfen von Staatsanwalt Patrick Hinterleitner konfrontierte. Demnach habe der Bursche nach der Zeugnisverteilung im Sommer 2016 ebenfalls mehr getrunken, als er vertrug. Bei der Abschlussfeier im Sparkassenpark in St. Pölten kam es deshalb zu einer Rauferei, bei dem der Kontrahent an der Oberlippe verletzt wurde.
Schwer nachvollziehbar war die Aktion des 20-Jährigen, als er insgesamt viermal zu diversen Polizeistationen in Prinzersdorf und St. Pölten ging. Jedes Mal behauptete er, seine Geldbörse samt Führerschein sei ihm gestohlen worden. Nachdem er nach der ersten Anzeige im März 2017 eine Verlustbescheinigung erhalten hatte, begab er sich auch im April und im Mai, diesmal mit Falschaussagen, zur Polizei. Beim vierten Mal, ebenfalls im Mai, wimmelten ihn die Beamten ab, da er „verwirrt“ gewirkt habe.
Verteidiger Anton Hintermeier sprach in seinem Plädoyer von „fairen Ausführungen“ seitens der Staatsanwaltschaft und hob die Milderungsgründe der Unbescholtenheit und des Geständnisses seines Mandanten, der noch mit hohen Regressforderungen der Versicherung zu rechnen habe, hervor. Grünberger quittierte mit einer Bewährungsstrafe von zwölf Monaten und Bewährungshilfe während der dreijährigen Probezeit (rechtskräftig).

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