Franz Groschan
24-Stunden-Pflege: "Meilenstein bei Ausgleich geschafft"

KOBV-Präsident Franz Groschan (l.) im Interview mit dem stellvertretenden Chefredakteur der RegionalMedien NÖ, Bernhard Schabauer (r.). | Foto: Cornelia Benischek
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  • KOBV-Präsident Franz Groschan (l.) im Interview mit dem stellvertretenden Chefredakteur der RegionalMedien NÖ, Bernhard Schabauer (r.).
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Der neue Präsident des KOBV - der größte Behindertenverband Österreichs zu ersten Erfolgen, aktuellen Forderungen und großen Hindernissen.

NÖ. Seit 2002 ist der gebürtige Waldviertler Franz Groschan nach einer Beinamputation Mitglied beim Kriegsopfer- und Behindertenverband (KOBV). Bereits kurze Zeit später übernahm er erste Ämter, seit 14. Februar 2023 ist er der Präsident des KOBV Österreich, seit 1. Juni zusätzlich für NÖ, Wien und das Burgenland. Im BezirksBlätter-Gespräch freut sich Groschan über einen Einstandserfolg:

"Wir konnten die Förderung von Betroffenen, die eine 24-Stunden-Pflege benötigen, nach einem Gespräch mit dem Gesundheitsminister Johannes Rauch, von 550 auf 800 Euro erhöhen."

Ursprünglich war ein Betrag von 640 Euro vorgesehen, so Groschan. Und auch in Sachen Pflegegeld möchte der Präsident demnächst eine weitere Erhöhung durchsetzen, zudem will er den Einstieg in die Pflegegeldstufen 1 und 2 wieder erleichtern. Zu Minister Rauch meint Groschan:

"Man merkt, dass er aus der Sozialarbeit kommt - die Gespräche waren auf Augenhöhe."

Franz Groschan: "Die Betriebe bezahlen lieber eine Strafe, anstatt Leute einzustellen." | Foto: KOBV
  • Franz Groschan: "Die Betriebe bezahlen lieber eine Strafe, anstatt Leute einzustellen."
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Hauptaufgaben Beratung und Vertretung

Die Hauptaufgaben des KOBV sieht Groschan weiterhin bei der Beratung und Vertretung von Betroffenen bei Fällen von Kündigungen oder bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche. Denn vor allem am Arbeitsmarkt sei es noch immer so, dass Betriebe lieber eine Strafe bezahlen, anstatt Leute einzustellen:

"Hier möchte ich ein Belohnungssystem etablieren und so ein Umdenken erwirken."

Ein Vorschlag von Groschan dazu lautet, dass etwa ein geringer prozentueller Lohn-Anteil (zum Beispiel 0,5 Prozent) bei Arbeitgeber und -nehmer eingehoben wird und so auch viele kleineren Unternehmer ins Boot geholt werden. Damit würde auch dem noch immer vor allem in großen Konzernen weit verbreitetem Mobbing gegenüber Arbeitnehmern mit Behinderung entgegenwirkt werden, ist sich Groschan sicher.

"Barrierefreiheit noch nicht in allen Köpfen"

Und auch beim Thema Barrierefreiheit sieht Groschan quer durch das Land viel zu tun. Er begrüßt Feinheiten, dass etwa das Thema Barrierefreiheit im Studium der Architektur zum Pflichtgegenstand erhoben wurde, sieht allerdings in der Praxis noch viel Luft nach oben:

"Teilweise wird das Thema Barrierefreiheit bei Gehsteig-Planungen schlicht nicht mitgedacht"

, fordert Groschan alle Beteiligten zu mehr Sensibilität auf.

Zur Person Franz Groschan:
Im Jahr 2002 ist er aufgrund einer Amputation dem KOBV Zwettl beigetreten.
2003 Übernahme KOBV Zwettl
seit 2005 KOBV-Obmann der Ortsgruppe Göpfritz/Wild (von sieben auf über 100 Mitglieder)
2009 Vizepräsident im KOBV-3-Länder-Verband NÖ/W/Burgenland
2009 Behindertenrat Vorstand
2014 fachkundiger Laienrichter am Bundesverwaltungsgericht
2017 Wahl ins Präsidium
14.2.2023 Wahl zum KOBV-Österreich-Präsident
1.6.2023 Wahl zum Präsidenten im KOBV-3-Länder-Verband (NÖ/W/BGLD)

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