Grüne/Hörlezeder
„Mit Schwarz-Blau in NÖ anscheinend kein Tier sicher"
Seit 1. August 2023 ist der Eichelhäher durch unsere niederösterreichischen Bezirksverwaltungsbehörden zum Abschuss freigegeben und darf bis zum 15. März kommenden Jahres geschossen werden. Tierschutzsprecher und Landtagsabgeordneter Dominic Hörlezeder sieht darin eine Rechtswidrigkeit des Abschusses sowie auch keinen nachvollziehbaren Grund für eine Bejagung dieses Singvogels.
NÖ. Hörlezeder stellt eine umfassende parlamentarische Anfrage an den zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „Mit Schwarz-Blau in Niederösterreich ist anscheinend kein Tier mehr sicher: Wolf, Otter, Biber, Eichelhäher und vieles mehr sind zum Abschuss freigegeben. Es ist unfassbar, wie die Bezirksverwaltungsbehörden gemeinsam mit dem Land Niederösterreich glauben, sich hier über jedes Recht hinwegsetzen zu können", so Hörlezeder.
Eiche auf Vogel angewiesen
„Stephan Pernkopf muss sich nun rechtfertigen, warum er durch EU-Richtlinien geschützte Tiere in Niederösterreich töten lässt", sagt Hörlezeder weiter.
„Das widerspricht dem Artenschutz und einer ökologischen Waldwirtschaft: Eiche und der Eichelhäher bilden eine Symbiose. Die Eiche ist für die Verbreitung ihrer schweren Samen auf den Häher angewiesen und jeder Eichelhäher verträgt im Herbst zwischen 2.000 und 5.000 Eicheln auf gut geeignete Keimplätze."
Für die Grünen Niederösterreich ist klar: Unsere Niederösterreichs Wälder verändern sich und müssen teilweise von Menschenhand verändert werden, um ihren Fortbestand aufgrund klimatischer Veränderungen sicherstellen zu können. Dabei spielen gerade diverse Eichenarten eine fundamentale Rolle, weil sie Tiefwurzler sind und somit besonders resistent gegen Trockenheit.
Deutlich sensiblerer Umgang erwartet
„Ich stelle mir schon die Frage: für welche Schäden an Flora, Fauna oder der Landwirtschaft genau ist der Eichelhäher nachweislich verantwortlich, die eine Ausnahme nach EU-Vogelschutzrichtlinie rechtfertigen? Ich erwarte mir von Schwarz-Blau einen deutlich sensibleren Umgang mit den geschützten Tieren und einen gelebten rechtskonformen Artenschutz in Niederösterreich. Alles abschießen und das vermeintlich rechtswidrige Verhalten der Behörden in unserem Bundesland kann keine Lösung sein“, erklärt Hörlezeder.
Link zur Anfrage: https://noe-landtag.gv.at/gegenstaende/XX/XX-146
Mehr zum "Tierschutz" in NÖ:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.