Gemeinderat
Gemeinderat gibt grünes Licht für Jahresticket
Der Gemeinderat der Stadt St. Pölten bekannte sich einstimmig zur Schaffung einer Modellregion für den öffentlichen Verkehr im Zentralraum.
ST. PÖLTEN (nf). Bei der St. Pöltner Gemeinderatssitzung am 22. Oktober wurde im Rahmen der Tagesordnung die vorübergehende Außerkraftsetzung der Kurzparkzonenabgabe an den Adventsamstagen beschlossen. Zusätzlich forderte die St. Pöltner ÖVP, wie bereits in den Vorjahren, dass auch der LUP an diesen Samstagen gratis zur Verfügung stehen sollte. Hierzu wurde ein Zusatzantrag des Stadtrats Markus Krempl-Spörk (ÖVP) eingebracht.
Gespräche über Optimierung
Vielmehr holte die SPÖ zum direkten Gegenschlag aus und zeigte sich von den VP-Forderungen laut Vizebürgermeister Franz Gunacker "kaum überrascht". Genau damit habe man aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren gerechnet. Diesmal konterte die SPÖ aber mit einem überraschenden Abänderungsantrag, den Gunacker einreichte. In diesem Antrag wird ÖVP-Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko darum ersucht, mit den zuständigen Stellen des Landes, dem VOR und den Gemeinden des St. Pöltner Umlandes Gespräche über eine Optimierung der Zeitkartentarife in den bestehenden Finanzierungsschlüssel zu führen bzw. die Einführung eines speziellen 200 Euro Jahresticket für den Zentralraum zu diskutieren. Dem Antrag wurde schließlich eintstimmig entsprochen.
"Zukunftsweisende Lösung"?
„Während die ÖVP und Stadtrat Krempl-Spörk jährlich das Murmeltier grüßen lassen, hat sich die SPÖ aktiv, kreativ und Kulturhauptstadtregionsfreundlich mit dem Thema beschäftigt und einen Vorschlag für eine zukunftsweisende Lösung für die Stadt und die Region erarbeitet“, schilderte Gunacker seinen Schachzug.
St. Pölten habe sich im Laufe der letzten Jahre zu einer Stadt der Einpendler entwickelt. So gibt es mittlerweile sechsmal mehr Personen die nach St. Pölten einpendeln, als Personen die auspendeln. Ein großer Teil der Autofahrten und des ruhenden Verkehrs in St. Pölten sind durch die Aktivität des näheren Umfelds bedingt. Speziell in Vorbereitung auf die Kulturhauptstadtregion im Jahr 2024 bietet sich der Zentralraum daher als Modellregion an, um die Auswirkungen eines optimierten Angebotes auf den individuelle, den öffentlichen und den ruhenden Verkehr auszutesten.
Mobilität als "zentrale Voraussetzung"
„Es freut uns sehr, dass sich der Gemeinderat einstimmig zur Forderung nach einer Modellregion im Zentralraum Niederösterreich bekennt. Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für eine attraktive und zukunftsfähige Region und ein Grundpfeiler um Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Mit einem optimierten Tarifsystem können auch auf begrenzte Spitzen wie das Kulturhauptstadtjahr reagiert werden. Auch die Forderung der VP nach einem kostenlosen LUP an Adventsamstagen, die momentan rechtlich nicht möglich ist, wäre so umsetzbar. Nun ist die auch Volkspartei St. Pölten gefragt um ihre Kontakte zum Land zu nutzen und ihrer Forderung nach einem Miteinander auch Taten folgen zu lassen. Zum Wohle der Stadt. Und zum Wohle des Zentralraums“, ist Gemeinderatsvorsitzender und Bürgermeister Matthias Stadler erfreut.
"Immer dagegen gewehrt"
Seitens der ÖVP zeigte man sich erfreut, in gleicherweise aber auch überrascht über die Geschehnisse bei der Ratssitzung. "Das ist gut und schön, aber die SPÖ hat sich ja genau gegen diesen Antrag von uns eigentlich immer gewehrt. Auch wir sind in Kontakt mit dem Land und werden das beobachten", hielt Krempl Spörk fest.
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