Filme, Leinwandsex und das Thema Umweltschutz

Foto: Santrucek
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PITTEN/TERNITZ. Die Qual der Wahl hatte Eveline Grienauer beim Frühstückstermin mit Paul Harather. Denn der Regisseur und Papa eines 12-jährigen Jungen servierte Lachs, Lachsschinken, italienischer Salami, Käsevariationen von Ziege und Schaf sowie Marmeladen, Heringsschmaus und frischen Orangensaft. Den Kaffee bereitete der sympathische Filmemacher mit einer klassischen Espressokanne zu. Und er bot sogar an, für ein Omelett auf Wunsch noch einmal in die Küche zu verschwinden.

Kein Talent zum Schauspielern
Rasch entwickelte sich zwischen der Ternitzerin und dem Regisseur - der zu seinem Leidwesen oft auf seinen Erfolg „Indien“ reduziert wird - ein Gespräch. Grienauer wollte etwa wissen: „Der Regisseur von Kaisermühlen Blues hat sich oft selbst in seine Serie eingebracht. Hatten Sie in Ihren Filmen auch Gastauftritte?“ „Schon. Aber ich weiß, dass ich absolut untalentiert bin, spreche maximal einen Satz und gehe dann gleich aus dem Bild“, schmunzelt Harather, der bei wohlduftendem Kaffee und Wiener Strudel ansatzweise offenbarte, woran er derzeit feilt: „An einer historischen Serie, die im Pittental und in der Buckligen Welt spielt.“ Mehr wollte der Pittener vorerst nicht verraten. „Das ist ja auch eine beschauliche Gegend. Das einzige, was stört, ist die Industrie“, merkte Grienauer an und nannte den Papierriesen Hamburger, nicht wissend, dass dies ein heißes Thema - auch für Harather - ist. Der Regisseur: „Da gibt‘s schon einiges.“ Und Sohn Julian holte gerne Fotos, welche die rauchenden Schlote zeigten...
In Zusammenhang mit Umwelt-Schäden und -Schutz machte Grienauer ihrem Ärger über das Fällen von Bäumen im Stadtgebiet Ternitz Luft: „Die Bäume sind unsere Lunge!“ - Und sie fand in dem Regisseur einen aufmerksamen Zuhörer, der auch mit Sorge mitverfolgt, dass Kinder zunehmend den Bezug zur Natur verlieren. Gespannt war Harather auch zu erfahren, was einer aufmerksamen Zuschauerin wie Grienauer am österreichischen Film missfällt. Die Ternitzerin: „Dass Sexszenen auf einem absolut tiefen Niveau angesiedelt sind. Warum? Erhofft sich der ORF damit bessere Einschaltquoten?“ Harather: „Das kann ich nicht beantworten. In meinen Filmen gibt‘s solche Szenen nur, wenn man sie braucht. Denn ich finde, sobald eine solche Szene gezeigt wird, steht die Handlung.“

Sexszenen ein Quotenkiller?
Beide waren sich darin einig, dass zu viele derbe Sexszenen die Zuschauerquoten eher sinken lassen. „Das ist, als würde ich immer mehr und mehr Essensszenen im Fernsehen zeigen. Irgendwann will man das nicht mehr sehen“, argumentiert der Regisseur.

Zwei Schauspieler-Typen
Auch über die unterschiedlichen Schauspielertypen fachsimpelten die beiden ausführlich. Als Beispiele für Ausnahmedarsteller fielen Marianne Mendt und Otto Schenk. Harather: „Es gibt zwei Arten von Schauspielern: Den einen, der egal was er spielt, immer als dieser Schauspieler zu erkennen ist. Und den anderen Typ, der, so wie er spricht, und aufgrund seiner Gesten und so weiter, nur schwer - wenn überhaupt - zu erkennen ist, weil er so sehr in die Rolle hineinschlüpft.“

Geld ist der falsche Motor

Natürlich wurde auch die Motivation zum Drehen eines Streifens angeschnitten. Harather stellt klar, welche Einstellung definitiv die falsche ist: „Einen Film darf man nicht fürs Geld machen.“

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