Kinderporno-Fotos per E-Mail verschickt
SCHNEEBERGREGION. Es war ein Schock für die Schneeberggemeinde: Ihr Pfarrer - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - soll sich Pornobilder von Kindern auf seinen Computer heruntergeladen haben. Hochwürden polarisiert auch die Bevölkerung. Wie der Bürgermeister weiß: „Gibt es noch ältere Bürger, die ihm noch die Stange halten.“ Das tat der Ortschef, der noch vor zwei Wochen im Bezirksblätter-Gespräch auch eine Intrige gegen den Geistlichen nicht ausschließen wollte, anfänglich auch (die Bezirksblätter berichteten exklusiv).
Doch von dieser Einschätzung der Lage nimmt der Bürgermeister nun Abstand. Er erklärte dieser Tage: „Es ist offensichtlich eine Tatsache, dass er eine gewisse Schuld eingestanden hat.“ Seine Quelle wollte der Ortschef nicht nennen, gab aber an, er habe erfahren: „Der Pfarrer erklärte, er hat sich auf falschen Seiten bewegt.“ Der Bürgermeister hält eine Rückkehr des Geistlichen, wenn der Fall geklärt wurde, „nicht für sinnvoll“.
Bei 1. Einvernahme zog Pfarrer vor, zur Causa zu schweigen
Ganz so gesprächig zeigt sich Hochwürden gegenüber den ermittelnden Behörden nicht. Wie zu erfragen war, machte der Geistliche bei der 1. Einvernahme von seinem Recht Gebrauch, keine Angaben zu den pikanten Vorwürfen zu machen. Da sein Anwalt bis Redaktionsschluss nicht bei den Ermittlern der Gruppe Sexualdelikte in der Causa vorstellig wurde, stehen Aussagen des Pfarrers noch aus. Seitens der Exekutive will man Hochwürden nicht nochmals einvernehmen. Es ergeht nur ein Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft.
Kinderporno-Fotos weiter gemailt
Aktuell werten die Computerexperten des Landeskriminalamtes die Daten vom PC des Pfarrers aus. Die Ermittler sehen bereits umfangreichen Erhebungen entgegen. Denn der Pfarrer hat sich die Pornofotos von Kindern nicht nur selbst angesehen und heruntergeladen. Er soll sie auch an Freunde mit gleichen sexuellen Interessen weitergeschickt haben. So wurde verlautet: „Dass es mehrere Empfänger dieser Mails gibt. Jedenfalls mehr als 20.“ Die Ermittlungen dürften sich insofern als schwierig gestalten, da die Empfänger sich nicht auf das Bundesgebiet Österreich beschränken. Man spricht von internationalen E-Mailkontakten. Die Daten werden an das Bundeskriminalamt weitergeleitet. Danach sollen die jeweiligen Landesbehörden aktiv werden.
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