Halbjahresbilanz: Arbeiterkammer St. Pölten brachte Arbeitnehmern 4,9 Millionen

Andreas Windl (mitte) informierte über die Leistungen der Arbeiterkammer St. Pölten im ersten Halbjahr 2015.

ST. PÖLTEN (red). Für 181 Arbeitnehmer forderte die Arbeiterkammer St. Pölten im ersten Halbjahr 2015 ausstehende Löhne und Gehälter ein. "Leider haben es einige Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen", sagt Bezirksstellenleiter Andreas Windl. So mussten 74 Fälle in der ersten Jahreshälfte dem AKNÖ-Rechtsschutzbüro übertragen werden, das die Klagen beim Arbeitsgericht einbrachte. Für die Arbeitnehmer aus St. Pölten konnten 470.590 Euro an Entgeltnachzahlungen erreicht werden. Weiters wurden rund 4,5 Millionen Euro für 211 Arbeitnehmer aus 26 insolventen Betrieben gesichert.

Als "Dauerbrenner" und "anhaltend großes Problem" bezeichnet die Arbeiterkammer den widerrechtlichen Umgang von Unternehmen mit Arbeitnehmern im Krankenstand. Windl bringt dafür ein Beispiel aus dem Raum St. Pölten: Ein 33-jähriger Hilfsarbeiter in einem Metallindustriebetrieb meldete sich nach 1,5-jähriger Beschäftigung krank. Einige Tage später bekommt er per Post die Auflösung seines Dienstverhältnisses übermittelt. Laut Angaben des Betriebes soll er mit einer einvernehmlichen Auflösung einverstanden gewesen sein. "Das würde bedeuten, dass er den Krankenstand nicht von der Firma bezahlt bekommt und das Arbeitsverhältnis sofort beendet ist. Das wäre ein starker finanzieller Verlust", so Windl.

Da der Dienstnehmer einer derartigen Auflösung nie zugestimmt habe, intervenierte die AKNÖ beim Dienstgeber, der letztlich für die Dauer des Krankenstandes sowohl den Lohn als auch alle anderen Ansprüche weiterhin bezahlen sowie die Auflösung auf "Kündigung durch den Dienstgeber" ändern musste. Insgesamt betrug die Nachzahlung laut AK "satte 3.500 Euro netto".

"Es ist eines der vielen Beispiele dafür, dass ein Dienstgeber versucht, den Arbeitnehmer über den Tisch zu ziehen", so Windl. Die Gründe für derartiges Vorgehen liegen laut den Experten der AK am wirtschaftlichen Druck. "Die Luft nach oben wird dünner. Der Wind ist härter geworden", sagt dahingehend Burkhard Eberl. Schließlich gehe es Unternehmen darum, Lohnnebenkosten zu sparen.

Insebsondere bei Krankenständen rät Windl daher, bei Auflösungswüschen seitens des Unternehmens Kontakt mit der Arbeiterkammer aufzunehmen. Dahingehend zeige die Halbjahresbilanz allerdings einen Rückgang bei jenen Dienstnehmern, die sich bei der Arbeiterkammer informieren, dann aber davor zurückschrecken, ihre Ansprüche mit Unterstützung der AK auch durchzusetzen.

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