Babys waren 1952 die Motivation
Die St. Pöltner Babyhilfe gibt es bereits seit 60 Jahren. Heute hat sich die Zugangsweise komplett verändert.
ST. PÖLTEN (ah). Als der Verein "Babyhilfe" im Jahr 1952 gegründet wurde, war die Höhe der Säuglingssterberate relativ hoch. Diese Rate war damals die Motivation zur Gründung. Der Name „Babyhilfe“ war daher Programm und der Fokus aller Bemühungen auf eine Veränderung - die Senkung der Säuglingssterblichkeit - hin ausgerichtet. "Mit großem Engagement, das durchaus vonseiten der Politiker und Verantwortlichen des Gesundheitswesens in Stadt und Land St. Pölten getragen wurde, hat die Babyhilfe mit den unterschiedlichsten Aktionen innerhalb von wenigen Jahren beträchtliche finanzielle Mittel aufgestellt", erklärt der heutige Vorsitzende Dr. Karl Zwiauer. Die Säuglingssterblichkeit ist gegenwärtig im Vergleich zu früher dramatisch zurückgegangen.
Neuorientierung
Wie arbeitet der Verein heute? "Der Rückgang der Säuglingssterblichkeit in ganz Österreich und speziell in Niederösterreich führte auch zu einer Verlagerung der Schwerpunkte der Babyhilfe. Mit der Übernahme des Krankenhauses St. Pölten durch das Land kam es zu einem Innovationsschub der technischen Ausstattung der Kinder- und Jugendabteilung im Bereich der Intensivstation. Die rasant ansteigende Zahl der Kinder und Jugendlichen mit psychosozialen Problemen und die Erkenntnis, dass bei aller Wertschätzung für die instrumentalisierte und technisierte Medizin die menschliche Komponente nicht zu kurz kommen darf, führten zu einer Umorientierung der Babyhilfe: Weniger die Notwendigkeit des Aufbaus und der Erhaltung der Infrastruktur als vielmehr die Hinwendung zu psychosozialen Problemen in den unterschiedlichsten Altersbereichen steht in den letzten Jahren im Mittelpunkt der Aufgaben der Babyhilfe", konstatiert Zwiauer.
Aktuelle Aktionen
Die Projekte des Vereins reichen von "TeenMum&Dad", das im September 2013 für junge Eltern mit schwierigen Ausgangssituationen gegründet wurde, über die "Sternchengruppe", die sich mit ehemaligen Früh- und Risikogeborenen beschäftigt, bis hin zu "MOPS", der mobilen psychosozialen Betreuung und der "tiergestützten Heilpädagogik" - wo fachliche und kreative Begegnungen zwischen Patienten und Tieren stattfinden. Ebenso betreibt die Babyhilfe einen Tauschmarkt, der sich an bedürftige Familien richtet, die gebrauchte aber funktionstüchtige Kindergebrauchsartikel nützen können. Den Tauschmarkt gibt es seit 2013 und die Nachfrage ist sehr hoch: "Leider war die Nachfrage höher als unser Angebot, deshalb sind zurzeit nur wenige Artikel auf Lager", so Zwiauer. Jeder, der gebrauchte Kinderartikel zu Hause hat, kann sich an dieser wohltätigen Aktion beteiligen.
Zur Sache
Haben auch Sie Lust, sich beim Tauschmarkt zu beteiligen? Dann kontaktieren Sie Jacqueline Brandstetter unter 02742/900461953. Außerdem würde sich der Verein über Neuzuwachs freuen. Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 10 Euro. Infos unter babyhilfe.net
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