Totenwache und Rituale

- Das Fest Allerheiligen ruft wieder den Umgang mit dem Tod in Erinnerung
- hochgeladen von Rudi Lechner
Das Fest Allerheiligen ruft wieder den Umgang mit menschlichem Leid und Sterben in Erinnerung. Christine Görtschacher ist eine von mehreren Laien, die Totenwachen im Bezirk gestalten.
„Es gibt verschiedene Arten Totenwachen abzuhalten“, berichtet die diplomierte Pastoralassistentin Christine Görtschacher. „Früher wurde das traditionelle „Beten“ an den Abenden zwischen Versterben und Begräbnis nur von Priestern gemacht, und es wurde hauptsächlich der Rosenkranz gebetet“, so Görtschacher weiter. Zu diesen traditionellen Formen haben sich aber verschiedenste Arten der Totenwache etabliert. „Für mich ist wichtig, die Hinterbliebenen in die Vorbereitung mit einzubeziehen“, erzählt Görtschacher. Durch Lesen von Fürbitten, Anzünden von Kerzen oder Mithilfe bei den verschiedensten Ritualen werden Freunde und Familie in die Feier integriert. „Rituale sind für Trauernde sehr wichtig“, fährt die Pastoralassistentin fort, die als Symbole auch gerne Samenkörner, Weihrauch, Wasser oder Erde verwendet. „An alle Mitfeiernden habe ich einmal bei der Totenwache eines Landwirtes Samenkörner ausgeteilt, die wir dann in ein Gefäß mit Erde gesät haben. Als Symbol dafür, dass der Verstorbene in seinem Leben vieles gesät hat, was seine Nachkommen ernten werden“, schildert die Krankenhausseelsorgerin. Gemeinsam mit dem Theologen Klaus Einspieler hat Götschacher in ganz Kärnten Schulungen für interessierte Laien zum Thema „Totenwache“ angeboten. Eine Liste der geschulten Laien liegt bei den Bestattungen auf.
Nicht ins Leben geboren
Für Eltern, deren Kinder bereits im Mutterleib verstorben sind, gibt es eine Gedenkstätte auf dem Friedhof in Obermühlbach. Jedes Jahr gestaltet Görtschacher mit Propstpfarrer Helmut Tuschar einen Gottesdienst und eine Andacht für Kinder, die vor oder während der Geburt bzw. in den ersten Lebensjahren verstorben sind, in der Pfarrkirche Obermühlbach. „Es ist auch wichtig, dass Eltern von tot geborenen Kindern eine Möglichkeit und einen Platz haben zu trauern“, so Görtschacher.


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