Gegen Steinbruch
Bürger protestierten auf dem Platz vor der Blumenhalle
Heute lud die Bürgerinitiative "Nein zum Neupersteinbruch am Windischberg in Unterpassering" nach St. Veit zur Kundgebung auf den Platz vor der Blumenhalle. Die zentrale Forderung lautet: "Die Behörde muss der Firma Dolomit Eberstein Neuper GmbH die Genehmigung des geplanten Steinbruchs versagen."
ST. VEIT. An der Kundgebung nehmen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teil. Sie alle werden in ihrer unmittelbaren Umgebung durch Lärm, Staub und Erschütterungen eines in der Ortschaft Pölling aktiv betriebenen Steinbruchs von Dolomit Eberstein massiv belästigt. Der Protest ist ruhig und gesittet. Mit Plakaten und Zetteln wird auf die Forderung aufmerksam gemacht. Auch Kärntens "Motorsporturgestein" Werner Müller ist zur Unterstützung vor Ort, sowie die Bürgermeisterin Andrea Feichtinger der Gemeinde Kappel am Krappfeld.
Große Belästigung
Der geplante neue Steinbruch gefährdet das knapp 700 Hektar große Natura-2000-Europschutzgebiet Mannsberg-Boden mit Lärm, Staub und Erschütterungen. Er liegt nur 40 Meter von diesem Mittelkärntner Schutzgebiet-Juwel entfernt, in dem 19 geschützte Orchideen und europaweit seltene Buchenwälder vorkommen.
Artenvielfalt gefährdet
Mit dem Alpenbockkäfer und der Schmetterlingsart Russischer Bär findet man zwei Tierarten, deren Erhalt von größtem Interesse ist. Zudem beherbergt das Naturschutzgebiet das historische Schloss Mannsberg und ein Europaschutzzentrum, das um 1,5 Millionen Euro von EU, Bund und Land Kärnten errichtet wurde. Der Obmann dieser Initiative, Gerald Seiler: "Wir zeigen mit diesem Protest, dass wir für die Natur einstehen."
"Salami-Taktik"
Bereits seit 15 Jahren versucht die Firma Dolomit Eberstein Neuper GmbH diesen Steinbruch zu errichten. Ursprünglich war das Projekt für 5,5 Hektar geplant, nun wurde es auf 2,1 Hektar verkleinert. Damit entgeht der Projektwerber der für ihn lästigen, aber für die Anrainer wichtigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Aber: Sind die 2,1 Hektar Steinbruch einmal behördlich genehmigt, wird in den Folgejahren die behördlich genehmigte Erweiterung auf 5,5 Hektar erfolgen man nennt diese Vorgehensweise von Dolomit Eberstein auch "Salami-Taktik". Scheibchenweise erfolgt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dann die behördlich genehmigte Vergrößerung des Steinbruchs.
Verhandlung
Nur A4 Schilder dürfen in die Blumenhalle mitgenommen werden, wo die Verhandlung stattfindet. Der Rest der Plakate oder Zetteln muss draußen gelassen werden.
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