Coole Schule in St. Veit

Schule ist cooooool!
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Coole Schule in der Herzogstadt

Schulalltag ohne Notenstress und Prüfungsangst in der Volksschule 2 (Leitung Elfriede Tremschnig) in St. Veit. „Freies Lernen“ als Lösung von Pisa-Debakel und Co?

Wenn Kinder selbst bestimmen, wann und wie sie lernen, herrscht Chaos – möchte man meinen. Dass es in Wirklichkeit anders ist, zeigt ein Besuch in der 3M, einer von vier Montessoriklassen der Volksschule 2 in St. Veit. Dort wird nicht nur eine andere Lehrmethode praktiziert, auch fünf Schulstufen sind in einer Klasse vereint.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das bunt dekorierte Klassenzimmer kaum von einer „normalen“ Klasse. Allerdings sind die Kinder gerade im Raum verteilt, sitzen teilweise auf kleinen Teppichen am Boden, teils an den Schultischen und manche sind gar im angrenzenden sogenannten „Kosmischen Raum“, um zu lernen. „Freiarbeit“ nennt sich diese Lernmethode, die täglich zwei bis drei Stunden der Unterrichtszeit ausmacht. Zu meiner Überraschung ist der Lärmpegel nahe Null. Man hört maximal leises Flüstern in kleinen Arbeitsgruppen oder das Rascheln von Papier.
Michelle sitzt an ihrem Schultisch und beschäftigt sich mit bunten Wäscheklammern und Kartonkarten mit Rechenbeispielen. Auf meinen fragenden Blick meint sie nur: „Ich mach grad die Klammerkarten 2.“

Lernplan als Orientierungshilfe zum Lernziel

Ein Stück weiter, auf einem blauen Teppich sitzt Marvin, ein Schüler der dritten Schulstufe, und arbeitet mit Winkeln aus Holz. Er zeigt mir, dass er auf seinem Lernplan bald wieder ein Lernziel anmalen darf. „Mit dem Plan der dritten Klasse bin ich schon durch, ich mache schon Übungen der vierten Schulstufe.“ präsentiert er mir stolz auf seinem Lernplan.
Klassenlehrerin Gerit Lechner-Pitzler erläutert mir, dass die Kinder Lernpläne für Deutsch, Mathematik und Sachunterricht bekommen, auf denen der Halbjahreslernstoff der jeweiligen Schulstufe dargestellt wird. Mit Hilfe von speziellen Entwicklungsmaterialien sollen sich die Kinder möglichst selbstständig die Lehrinhalte aneignen. Dabei bleibt ihnen großteils überlassen, wann, mit wem und wo sie ihre Arbeiten erledigen. Bei Fragen wenden sich die Kinder an eine der beiden Lehrerinnen oder an ältere MitschülerInnen. Der Unterschied zum herkömmlichen Unterricht besteht darin, so Lechner, dass Kinder leistungsmäßig dort abgeholt werden, wo sie sich gerade befinden und dass auf die so genannten sensiblen Phasen in der Entwicklung der Kinder eingegangen wird. Als Beispiel aus ihrer langjährigen Erfahrung im Montessori-Bereich nennt sie mir ein Mädchen der ersten Schulstufe, das bis kurz vor Weihnachten alle Buchstaben gelernt hatte, weil sie den Brief ans Christkind selber schreiben wollte.

Eine ganze Menge Lernmaterial

Lara geht mit mir auf den Gang, wo viele Regale, gefüllt mit jeder Menge Lernmaterial stehen. Dort steuert sie zielgerecht auf das Perlenmaterial hin und präsentiert anschaulich, wie sie sich durch Auflegen, Zählen und bildliches Darstellen das Multiplizieren angeeignet hat.

Inzwischen hat Lukas ein anderes Material vor sich liegen. Haufenweise Perlen, einzeln oder aufgefädelt zu Stangen, ein beliebtes Material in der Montessori Pädagogik. Lukas legt nun die Zahlen auf seinen Übungskarten mit Hilfe des Perlenmaterials auf seinen Teppich. Zahlen können mit Hilfe des Übungsmaterials anschaulich gemacht werden und bleiben so leichter im Gedächtnis.

100 Jahre alte Lernmethode

Wer glaubt, es handelt sich bei dieser Lernmethode um etwas Neues, der irrt. Bereits vor über 100 Jahren hat die Begründerin, die italienische Ärztin Maria Montessori erkannt, dass bei Kindern, die sich mit bestimmten Materialien beschäftigen, ungeahnte Konzentrationsfähigkeiten zutage treten.
Als wichtigster Grundsatz gilt das Vertrauen in die Kräfte des Kindes, das zum „Baumeister seiner selbst“ werden soll.

Widerlegte Vorurteile

Zwar hat die Methode des freien Lernens noch immer mit Vorurteilen wie „da tut jeder, was er will“ oder „die Kinder tun sich dann in weiterführenden Schulen schwer“ zu kämpfen, doch spätestens seit einem Artikel im Wissenschaftsmagazin „Science“ sollten diese entkräftet sein. Dort wurde eine Studie vorgestellt, die Montessori-Schülern ganz ausgezeichnete Noten ausstellte. In der Gruppe der 12-jährigen lagen Montessori- und Regelschüler auf vergleichbarem fachlichem Niveau, alternativ Geschulte lieferten aber weitaus kreativere Aufsätze ab. Hinsichtlich ihres sozialen und kommunikativen Verhaltens erwiesen sich Montessori-Schüler als überlegen. Auch der Alternativpädagogische-Zweig der VS 2 St.Veit kann nach sechzehn Jahren auf durchaus positive Erfahrungswerte zurückgreifen.

Statt Notendruck - Freude am Lernen

Wer kennt nicht aus seiner eigenen Schulzeit die Prüfungsangst oder den Notenstress. Das bleibt den Kindern dieser vier Klassen weitgehend erspart. Nur die Schüler der 4.Schulstufe müssen Schularbeiten schreiben und bekommen Zeugnisse mit traditionellen Schulnoten. „Wir kriegen keine Noten“, erklärt mir Dzemil, ein Kind der ersten Schulstufe, „bei uns schreibt die Frau Lehrerin einen Brief und darin steht, wie gut wir schreiben und lesen und was wir noch besser lernen müssen.“
Auf die Frage, ob sie gerne in die Schule gehen, strahlen mich die Kinder an und sind sich einig: “Ja, Schule ist cool!“

Wo: Volksschule 2, Schillerplatz 4, 9300 Sankt Veit an der Glan auf Karte anzeigen
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