Erfolgreicher Test zur Wildwarnung
Langzeitprojekt trägt
erheblich zu starker
Verringerung von
Wildunfällen bei.
LIEBENFELS. Für die Autofahrer ist dieser Schutz kaum sichtbar: Seit einigen Jahren werden zwischen Glanegg und Liebenfels außergewöhnliche High-Tech-Geräte getestet. Sie dienen dazu, um auf der vielbefahrenen Bundesstraße Wildunfälle zu vermeiden.
Geruchsintensiv
"Vor etwa zehn Jahren hat man versucht, die Tiere mit Duftstoffen davon abzuhalten, Straßen zu überqueren", berichtet Aufsichtsjäger Josef Schnabl von den Anfängen der Wildwarnung in Kärnten. Die penetrant stinkenden Düfte auf Buttersäurebasis wirkten allerdings nur dann, wenn sie das Wild durch die passende Windrichtung aufnehmen konnte. Trotzdem hielt man lange an dieser arbeitsintensiven Methode fest – es gab einfach keine wirkungsvolle Alternative.
Drei Produkte zum Test
Vor einigen Jahren wurden dann schließlich zwei etwa 1.500 Meter lange Teststrecken ins Leben gerufen: Von Tauchendorf bis Mautbrücken und von St. Leonhard bis Liebenfels wurden verschiedene Wildwarner getestet. Drei Hersteller von Wildwarngeräten waren auf der Teststrecke vertreten, die Kosten für die Geräte übernahm die Landesregierung.
Dauerläufer
Über mehrere Jahre hinweg dokumentierte man, wie wirksam die verschiedenen Geräte sind und dokumentierte die einzelnen Fälle. Durchsetzen konnte sich dann schließlich ein Wildwarngerät, das von einer Firma in Kraig erzeugt wird. Wenn sich Autos nähern, beginnen die Geräte zu blinken, außerdem senden sie Pfeifsignale aus. Die Geräte sind mit Akkubatterien ausgestattet und sehr wartungsfreundlich.
Deutliche Verbesserung
Die Bemühungen der Jägerschaft haben sich gelohnt: "Vor der Errichtung der Anlage an der Teststrecke bei Mautbrücken gab es innerhalb eines Jahres etwa 20 Fälle von Fallwild – jetzt sind es fünf bis sechs", verweist Schnabl auf die Langzeitstudie.
Zur Person
Josef Schnabl, Landesbediensteter in Pension, ist seit 35 Jahren passionierter Weidmann, davon 30 Jahre Jagdaufseher. Der Referent der Kärntner Jägerschaft für Reviergestaltung und Naturschutz und stellvertretende Bezirksjägermeister von Feldkirchen ist maßgeblich an dem Projekt zur Reduktion von Fallwild beteiligt.
Gefahr droht von "Liebeshungrigen"
Das Rehwild scheut die Nähe zum Menschen nicht und kommt regelmäßig in der Nähe von Siedlungen vor. Es tritt im Flachland, vor allem in der vegetationsarmen Zeit, meist in Rudeln auf. Rehe kommen in unserer Umgebung gut zurecht und finden fast überall Nahrung. Wenn verliebte Rehböcke die Verfolgung aufnehmen, um die weiblichen Tiere zu jagen, so kommt es immer wieder vor, dass das Rehwild dabei Verkehrsstraßen überquert. Schwere Wildunfälle sind dann sehr oft die Folge.
Harte Bedingungen für eine ausgefeilte Technik
Das Bemühen der Jägerschaft, das Fallwild erheblich und dauerhaft zu reduzieren, lässt sich an sehr vielen Projekten nachweisen, die allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt wurden. Oft lag es an wenig ausgereifter Technik. Die Entwicklung blieb allerdings auch bei Anlagen zur Verringerung von Wildunfällen nicht stehen.
Mehrjähriger Test
Hochentwickelte Geräte von verschiedenen Firmen kamen im Bereich St. Veit und Feldkirchen in mehrjährigen Feldversuchen zum Einsatz.
Nach laufender Kontrolle und Dokumentation hat sich ein heimisches Produkt für den Dauereinsatz als besonders geeignet herausgestellt.
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