Liebe es, ändere es oder lass es!
Sylvia Wernegger zeigt auf, wie man seine eigene Unzufriedenheit besiegen kann.
ST. VEIT. Ja, wir jammern gerne. Doch dieser Eigenart der menschlichen - böse Zungen sagen, speziell der österreichischen - Seele liegt oft etwas ernsteres zugrunde, als die pure Lust daran, sich zu beschweren: Die Unzufriedenheit. "Und die ist auf Dauer ungesund", sagt Sylvia Wernegger. Die Kommunikationstrainerin hält am Dienstag, dem 8. April, ein Seminar im Blumenhotel in St. Veit. Der Titel: "Wege aus der Unzufriedenheit". Und genau das soll auch Programm sein.
Aber bei aller Jammerei - ist es nicht schwer, wirklich zuzugeben, dass man mit irgendetwas unzufrieden ist? "Doch, das ist es - aber genau das ist auch der Knackpunkt, wenn es darum geht, die Unzufriedenheit zu beseitigen", sagt Wernegger. Denn ein Problem könne man nur lösen, wenn man zugibt, dass es vorhanden ist. Aus diesem Grund ist für sie auch das ewige Happy Peppi-Dasein kein erstrebenswerter Zustand. "Man kann nicht immer alles positiv sehen, das ist gegen unsere Natur. Angenommen, es gibt ein Problem und ich sehe das positiv - dann ist das Problem dadurch nicht gelöst, sondern wird nur verleugnet", erklärt die in St. Veit aufgewachsene Trainerin.
Ihr Seminar richtet sich an jeden, der das Gefühl hat, dass gewisse Dinge in seinem Leben in die falsche Richtung laufen. "Sobald das der Fall ist, macht sich auf kurz oder lang Unzufriedenheit breit. Und wenn man bereit ist, etwas zu ändern, dann ist das schon der erste Schritt", so Wernegger. Natürlich sind es auch oft äußere Umstände, mit denen man unzufrieden ist und die man nicht lösen kann - doch dann kann man sich wenigstens mit der Situation arrangieren, sagt Wernegger, die Leo Tolstoi zitiert: "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du immer willst, was du tust."
Ist eigentlich jeder Mensch unzufrieden? "Ja", ist die Trainerin überzeugt: "Jeder ist mehrmals in seinem Leben unzufrieden - denn zu oft sind wir dabei, Probleme lieber zu verleugnen als anzupacken." Deshalb sollte man sich immer einen Leitsatz vor Augen halten: "Love it, leave it or change it - liebe es, lass es oder ändere es."
Zur Person
Name: Sylvia Wernegger
Alter: 35
Ausbildung:
Zertifizierte Trainerin in der Erwachsenenbildung (1999 - 2000, Graz)
Schwerpunkte Gruppendynamik, Konfliktmanagement, Rhetorik
NLP-practitioner (2000, St. Georgen)
Studium Psychologie (2000 - 2004, Uni Klagenfurt)
Dipl. System. Lebens- und Sozialberaterin i. A. (2013 - 2016, Graz)
Zur Sache
Seminar "Wege aus der Unzufriedenheit"
Termin: Dienstag, 8. April 2014, 18.30 - 21.30 Uhr.
Ort: Blumenhotel St. Veit
Infos:www.wernegger.com
Tipps für den Weg aus der Unzufriedenheit
Sylvia Wernegger gibt Tipps für Leute, die einen Weg aus der Unzufriedenheit finden möchten. Sich selbst einzugestehen, dass man Probleme hat, ist bereits der erste Schritt. Man sollte einen Termin mit sich selbst ausmachen und sich in dieser Zeit ausschließlich um das Problem kümmern - und zwar in fünf einfachen Schritten.
1. Benenne das Problem
2. Mach dir klar, wie das Ziel aussehen soll
3. Überlege dir, wie du deine Stärken einsetzen kannst, um das Problem zu lösen
4. Arbeite heraus, was dich daran hindert, das Problem zu lösen
5. Lege fest, welchen Schritt du als erstes setzen willst und wann du das tun willst
Der Vertrag. Egal, was man sich auch vornimmt: Man sollte es sich notieren. Wernegger: "Unser Unbewusstsein ist darauf konditioniert, dass alles, was man schriftlich festhält, ernst nehmen muss. Das ist wie ein Vertrag mit sich selbst."
Überschlafen. Die Redensweise "einmal drüber schlafen" kommt nicht von ungefähr, erklärt die Kommunikationstrainerin: "Viele Probleme lösen sich wirklich auf, wenn man zeitlichen Abstand dazu bekommt. Und wenn man eine Nacht 'drüberschläft', baut der Körper auch das Adrenalin ab, das in einer Stresssituation ausgeschüttet wird. Man ist dann gleich viel entspannter."
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