St. Veiter Bauern bangen um die Ernte
Wiesen vertrocknen, Mais verdörrt und das Obst bleibt klein. Die langanhaltende Trockenheit setzt der Landwirtschaft extrem zu.
KAPPEL AM KRAPPFELD / FRAUENSTEIN (ch). Während viele Menschen über den heißen Rekordsommer jubeln, klagen die Bauern über die Trockenheit und Hitze. Die ausbleibenden Niederschläge führen zu erheblichen Schäden bis hin zum Totalausfall der Ernte.
Getreideernte war prima
Am Viktorhof der Familie Prasser in Kappel am Krappeld werden vor allem Getreide, aber auch Feldfrüchte wie Kürbisse, Soja und Mais angebaut. Altbauer Peter Prasser erzählt: "Die Ernte aller Getreidearten wie Weizen, Dinkel oder Roggen war zwar etwas später, aber prima. Doch alles, was erst in ein bis zwei Monaten reif wird, ist im Absterben begriffen." Dazu zählen etwa Kartoffel, Sonnenblumen, Kürbisse, Soja und der Mais. "Wir brauchen dringend ein paar Regentage", weiß Prasser.
Winterfutter als Not
Hans Pleschutznig und sein Sohn Johannes führen in 6. Generation eine Landwirtschaft in Nussberg, ein kleines Dorf oberhalb von St. Veit. Die Familie lebt von der Fleckviehzucht, der Ferkelproduktion und bietet Einkaufen am Bauernhof.
Der Landwirt erzählt: "In der zweiten Julihälfte sind die Weiden komplett ausgebrannt. Die Tiere können nur das alte Gras fressen, es wächst nichts nach. Wenn in den nächsten 14 Tagen kein Niederschlag kommt, müssen wir die Tiere von der Weide nehmen und das Futter, das wir für den Winter eingebracht haben, zu füttern beginnen."
Hohe Ausfälle
Doch gerade beim Grünland, das als Futter dient, ist die Situation schlimm. "Der zweite Schnitt ist zu 50% ausgefallen, der Dritte ist ein Totalausfall. Die Milchproduktion ist rückläufig, da fast kein Grünfutter mehr vorhanden ist," so Pleschutznig. "Beim Mais, den wir zufüttern, erwarten wir aufgrund der Dürre hohe Ausfälle. Wir brauchen dringend Regen, die Temperaturen müssen runter. Jeder Tag über 30 Grad macht die Kulturen kaputt."
Notverkäufe
Für die Tiere, die jetzt auf der Alm sind, sieht die Zukunft auch nicht gut aus. "Wenn es nicht genügend Futter gibt, wird das Einstellen der Tiere ein Problem werden," weiß Pleschutznig. "In Folge werden sich die Notverkäufe häufen und die Preise für die Tiere werden in den Keller rasseln."
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