Vermehrte Hilfe bei Unglück und Not
980 Personen wurden von der Krisenintervention des Bezirkes im Vorjahr betreut. Ein Anstieg von rund 50%.
ST. VEIT (ch). Die Krisenintervention des Roten Kreuzes übernimmt die Betreuung von Menschen nach traumatischen Ereignissen. Dabei soll der Betreute bei der unmittelbaren Bewältigung der traumatischen Situation begleitet und unterstützt werden.
Betreuung von Betroffenen
Marlies Sacherer, seit 27 Jahren ehrenamtliche Rettungssanitäterin und seit 2 Jahren im Team der Krisenintervention, erklärt den Hintergrund: "Passiert ein Unglück, sind davon auch meist Angehörige betroffen. Die Einsatzkräfte müssen nach dem Einsatz wieder gehen. Das Team der Krisenintervention bleibt so lange, bis die daran beteiligten Menschen wieder handlungsfähig werden."
Hohe Akzeptanz
Auf den fast 50-prozentigen Anstieg der Betreuungen im Vorjahr angesprochen erklärt Gerlinde Zenker, Koordinatorin der Krisenintervention: "Das liegt zum einen am hohen Grad der Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Medien haben dies wesentlich unterstützt. Bei vielen Unglücken folgt als Abschluss der Berichterstattung der Satz: Die Betroffenen wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut". Zum anderen liegt der Anstieg am erhöhten Betreuungseinsatz anlässlich des HCB-Untersuchungen."
Kostenlose Hilfe
Gottfried Wippraunig ist seit der Gründung der Krisenintervention vor fast 12 Jahren im Team dabei. Er ergänzt: "Ein weiterer Grund liegt auch in der Niederschwelligkeit des Angebotes. Es gibt viele Familien, für die die Inanspruchnahme von Hilfe auch eine Kostenfrage ist. Bieten Einsatzkräfte unsere Dienste an, so weisen sie die Betroffenen darauf hin, dass die Hilfe unentgeltlich ist."
Mitten ins Herzeleid
Die Dauer der Betreuung ist von Einsatz zu Einsatz verschieden. Dazu Wippraunig: "Krisenintervention ist viel Spüren. Du kommst immer ins größte Elend der Menschen. Es ist eine Ehre, in dieser Akutzeit dabei sein zu dürfen. Da sind so viele Gefühle wie Trauer, Wut, Verzweiflung die du hilfst zu ordnen. Du musst mit dem Herz denken, dann spürst du auch, wann es Zeit ist wieder zu gehen."
Gute Zusammenarbeit
Die Arbeit ist, so schwer sie auch ist auch schön. "Die Freude zu sehen, wie Menschen nach der Akutbetreuung wieder Boden unter den Füßen bekommen, ist wahrer Reichtum", so die Helfer unisono und erklären abschließend: "Die gute Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten wie Exekutive, Feuerwehr, Bestattung ist für ein Einsatzgelingen wesentlich."
Einsatzbereiche
- Betreuung von Angehörigen nach Tod durch Erkrankung, Verletzung, Suizid
- Betreuung von Angehörigen nach Abtransport lebensgefährlich Erkrankter/Verletzter
- Betreuung von Personen nach Verlust der Lebensgrundlage
- Betreuung von Betroffenen und Angehörigen nach Katastrophenereignissen und Großunfällen
Ehrenamtliche Mitarbeiter im Bezirk St. Veit: 19
Personen, die Interesse an einer Ehrenamtlichen Mitarbeit haben, können sich für nähere Infos an die Koordinatorin der Krisenintervention St. Veit, Frau Gerlinde Zenker, Tel: 0660 129 72 72 wenden.
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