Interview Silvia Radaelli
"Ich hoffe auf den Wiesenmarkt 2022"
Marktreferentin Silvia Radaelli begründet die Absage des Wiesenmarktes.
Was war der entscheidende Punkt für die Absage des Wiesenmarktes?
An und für sich war es die 3G-Regel. Die Verordnung schreibt die umfassende Kontrolle sowie die Registrierung der Gäste vor. An einem Samstag mit mehr als 35.000 Besuchern ist das nicht machbar. Hier würden sich große sicherheits- und hygienetechnische Probleme ergeben.
Die Verordnung gilt bis August. Was ist, wenn die Maßnahmen gelockert werden?
Für uns ist das einfach zu spät. Wir brauchen eine Vorlaufzeit von mindestens drei Monaten. Deshalb können wir nicht bis 31. August warten.
Arbeitet man schon an Alternativen?
Wir haben diese Woche eine Sitzung mit dem Stadtmarketing für Alternativen. Und wollen die Schausteller und Krämer miteinbeziehen. Aber es stellt sich die Frage, ob die Krämer und Schausteller mit uns noch arbeiten möchten, da sie enttäuscht von uns sind.
Sehen Sie es als schlechtes Omen, dass Ihr erster Markt als Marktreferentin abgesagt wurde?
Nein, überhaupt nicht. Ich bin ein sehr positiver Mensch. Es konnte ja keiner vorhersehen, dass wir den Markt absagen mussten. Ich hoffe und bin davon überzeugt, dass wir 2022 einen Wiesenmarkt durchführen können. Kann das aber noch nicht zu 100 Prozent versprechen.
Wollte die Gemeinde eine Absage nicht mit der Familie Pötscher im Vorfeld besprechen?
Nein. So etwas haben wir nicht vereinbart. Wir sagten immer, wir entscheiden uns, sobald die Verordnung da ist. Man kann nicht mit allen Schaustellern und Fieranten besprechen, ob man den Markt absagen soll oder nicht. Wir wissen, dass hier Existenzen auf dem Spiel stehen. Ich hoffe nur, dass der Bund sich bald mehr für diese Branche einsetzt. Man darf nicht auf uns allein sauer sein.
Haben Sie schon Anrufe wegen der Absage erhalten?
Ehrlich gesagt, noch nicht wirklich, deshalb bin ich auch sehr überrascht. Mich haben natürlich die Medien angerufen. Aber sonst haben mich nicht viele Menschen kontaktiert. Die Leute haben sich eher beim Marktreferat und beim Bürgermeister gemeldet.
Katastrophe aus der Sicht der Schausteller
Alles abgesagt. Keine Wiesenmärkte in St. Veit und Bleiburg, der Kolomonimarkt in Wolfsberg wurde ebenso abgesagt. Für die Kärntner Schaustellerin Monika Pötscher ein Drama. Die Schausteller hätten laut Pötscher ein Konzept für die Kontrolle der 3G-Regeln gehabt. Besonders bitter sei laut Pötscher, dass weder St. Veit noch Bleiburg vorab die Schausteller über die Absagen informiert hätten. "Uns Betroffene hat niemand informiert. Wir haben die Absagen aus der Zeitung erfahren. Es gab mündliche Vereinbarungen, dass über Bleiburg Anfang Juli und über St. Veit Mitte Juli entschieden wird."
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