Jugendzentrum oder Party beim St. Veiter Bürgermeister?
Seit 30 Jahren kämpfen Jugendliche um einen Treffpunkt in der Herzogstadt. Bei der Podiumsdiskussion im Rathaushof gingen die Wogen hoch. „Gerade jetzt im Winter wissen wir nicht, wo wir uns mit unseren Freunden treffen sollen. Oft bleibt nur ein Gasthaus, aber dort müssen wir ein Getränk kaufen und das ist auf die Dauer teuer“, erzählte die St. Veiter Schülerin Miriam Pirzl. Professorin Bringfriede Scheu von der Fachhochschule Feldkirchen brachte es auf den Punkt: „Ein Treffpunkt für Jugendliche ist absolut wichtig um sich auszutauschen und ihre Probleme zu klären. Dabei ist eine qualitative Betreuung wichtig. Es wird für St. Veit auch eine Herausforderung, ein passendes Fachpersonal zu finden.“
Jugend beim Bürgermeister zu Hause
Für das Stadtoberhaupt Gerhard Mock steht ein Jugendzentrum außer Frage: „Der Wunsch nach einem Jugendzentrum ist im Gemeinderat an sich abgesegnet.“ Über eventuelle Standorte wurde heftig diskutiert. Einerseits gibt es Anrainerproteste gegen den Standort Wagnerplatz, die von ÖVP-Stadtrat Rudolf Egger vorgeschlagene Lösung mit dem oberen Stock des Turnvereinsgebäudes lehnt der Turnverein ab. Als Fertigstellungstermin nannte Mock dennoch den 31. März kommenden Jahres. Auf die Frage was passiert, wenn zu diesem Zeitpunkt das Jugendzentrum nicht fertig ist meinte der Bürgermeister: „Dann lade ich die Jugendlichen zu mir nach Hause ein, dann sollen sie dort ihr Jugendzentrum machen!“
Skaterpark und Kakteenhaus
Zwar diskutierte man in erster Linie über die Errichtung eines Jugendzentrums, doch auch ein Skaterpark und das Kakteenhaus im Grabenpark wurden zum Thema gemacht. Beklagt wurde von den Jugendlichen, dass der ehemalige Skaterpark am Rennbahngelände aufgelassen wurde und sie derzeit nur auf den Parkplätzen der Einkaufszentren ihren Sport nachgehen können. Auch das Kakteenhaus im Grabenpark, das sich die Jugendlichen als Treffpunkt für die kalte Jahreszeit auserkoren haben, ist geschlossen. Das Kakteenhaus als Übergangslösung bis zur Eröffnung eines Jugendzentrums kommt für den Bürgermeister aber nicht in Frage obwohl die Jugendlichen 953 Unterschriften für eine Öffnung gesammelt haben. „Ohne Betreuung sperre ich das Kakteenhaus nicht auf, es ist anfangs zu sehr verschmutzt worden“, erklärt Mock. „Wir brauchen einen Treffpunkt, damit wir von der Straße und den Lokalen wegkommen“, meint auch Marian Candussi, Sprecher der St. Veiter Jugendlichen. Es müsste aber wohl ein Weihnachtswunder geschehen, dass sich dieser Wunsch schon für die Weihnachtsferien erfüllt.
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