Wirtschaft
Wietersdorfer investieren 10 Millionen Euro in Wasserkraft
Wietersdorfer Zementwerke setzen künftig noch stärker auf Wasserkraft. Durch eine Investition von 10 Millionen Euro soll bis Ende 2020 ein Viertel des Stromverbrauches am Standort durch eigene Kraftwerke abgedeckt werden.
WIETERSDORF (stp). Die Wasserkraft hat bei den Wietersdorfer Zementwerken eine ähnlich lange Geschichte wie die Werke selbst. Schon 1893 wurde das erste Kraftwerk an der Görtschitz errichtet. Heute gibt es gleich vier davon, das letzte wurde 1988 errichtet. Um dem Zeitalter der erneuerbaren Energien noch gerechter zu werden starten die Wietersdorfer Werke nun ein Revitalisierungsprojekt im Bereich der Wasserkraft. Insgesamt werden 10 Millionen Euro in Adaptierung und Neubau der bestehenden Kraftwerke investiert. Bis Ende 2020 soll die Eigenstromerzeugung so um 12 Prozent auf 18.000 Kilowattstunden erhöht werden.
Das Projekt-Vorhaben: Aus vier mach drei!
Im Rahmen der Kraftwerkserneuerungen wird es nicht nur Adaptierungen an den bestehenden Kraftwerken geben. Die Kraftwerke 2 und 3 in Eberstein bzw. Hornburg werden zusammengelegt und durch einen Neubau ersetzt. Dadurch lasse sich die Effizienz der Anlagen wesentlich steigern. Bei Kraftwerk 1 (direkt in Wietersdorf) werde die technische Konfiguration geändert. Kraftwerk 4 in Wieting wurde bereits 2016 komplett modernisiert, sodass hier nur Anpassungen an der Wehranlage nötig sind.
"Dieses Projekt ist einer von vielen Schritten, die wir setzen, um unserem Ziel, als Wietersdorfer Gruppe CO2-neutral zu werden, näher zu kommen", sagt Eigentümervertreterin Christina Fromme-Knoch. Im Rahmen der Adaptierungsarbeiten werden auch zusätzliche ökologische Maßnahmen wie Fisch-Aufstiegshilfen oder einer Auenlandschaft im Bereich Eberstein umgesetzt. "Bestandsoptimierungen von Wasserkraftwerken unterstreichen auch aus Sicht des Naturschutzes, dass Ökologie und Ökonomie in Einklang gebracht werden können", betont auch Umweltlandesrätin Sara Schaar.
Lehrlinge von Beginn an dabei
Einen wichtigen Part in der Erneuerung der Kraftwerke spielt die Regionalität. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz hauseigener Produkte (Zement, Amiblu-Rohre, usw.) sondern auch um das personelle Eigenkapital der Wietersdorfer Gruppe. So werden sechs Lehrlinge aus dem 3. und 4. Lehrjahr aus den unterschiedlichsten Lehrberufen, von Beginn an am Projekt mitarbeiten. "Zu Beginn geht es darum, die Lehrlinge so gut wie möglich in das Projekt einzuweihen, ihnen die Hintergründe und zeitlichen Abläufe zu erklären", schildert Christian Schellander (Leiter Elektrotechnik w&p Zement). Wenn im Frühjahr 2020 dann die ersten Anlagenkomponenten ankommen, werden die Lehrlinge von Beginn an in ihren jeweiligen Fachbereichen gefordert sein.
"Wir sind als Zulieferer für Staudämme, Tunnel oder Straßen nur im Hintergrund und selten mit unserem Namen präsent. Deshalb ist es umso schöner, am eigenen Standort so ein Projekt zu entwickeln und umzusetzen. Wir setzen vor allem auf unsere eigenen Rohstoffe und binden auch die Jugend ein", betont Eigentümervertreter Michael Kern die Wichtigkeit des Projektes für die Zukunft.
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