Protest & Eigensinn im Museum Arbeitswelg
Ausstellung "Aufsässiges Land" wird eröffnet
„Aufsässiges Land“ erzählt die politische Geschichte abseits der Großstadt und erinnert an die Februarkämpfe 1934 in Steyr.
STEYR. Am 9. Februar eröffnet das Museum Arbeitswelt die Ausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ aus dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten. Für Steyr wurde die Schau erweitert: 90 Jahre nach dem 12. Februar 1934 werden unter dem Titel ‘Aufstand gegen Diktatur’ die Ereignisse neu beleuchtet.
Über die politische Gestaltungskraft des ländlichen Raums
Das Grundkonzept der Ausstellung wird von Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich erläutert: „Mit dieser Ausstellung wirken wir einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv betrachtet“. Viele soziale Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich erachten, haben ihren Ursprung in ländlichen Protesterhebungen. Der ländliche Raum hat die politische Entwicklung in Österreich massiv mitgeprägt. Manchmal laut und heftig – wie der Aufstand der Tabakarbeiterinnen in Stein 1886 oder die Protestcamps in Hainburg 1984 – oftmals aber auch leise und individuell. Mit einem Blick auf aktuelle Themen und Methoden ländlichen Protests, spannt die Präsentation den Bogen zur Gegenwart. Die Ausstellung spiegelt das breite politische Spektrum der österreichischen Gesellschaft wider und ihre Kämpfe für faire Arbeitsbedingungen, gute Bezahlung und Umweltschutz.
Neue Station zu den Februarkämpfen 1934 in Steyr
„Die Ausstellung aus dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich zeigt eindrucksvoll, dass politischer Protest für soziale Verbesserungen nicht nur in Städten stattgefunden hat. Auch aus diesem Grund wollten wir sie bei uns im Museum Arbeitswelt zeigen“, beschreibt Stephan Rosinger, künstlerischer Leiter des Museum Arbeitswelt die Motivation hinter der Kooperation. Gänzlich neu wurde eine Station über die Februarkämpfe 1934 in Steyr erarbeitet. Das Rechercheteam aus dem Museum Arbeitswelt hat 90 Jahre nach dem Februaraufstand 1934 die Ereignisse zusammengeführt, die zum Verlust der Demokratie in Österreich geführt haben.
Moderne Gestaltung mit Illustrationen als Stilmittel
Auch die Gestaltung der Ausstellung beeindruckt – mit den Illustrationen von Lenz Mosbacher gelang es, die Geschichten neu zu inszenieren. Durch bewegliche Mobiles und frei hängenden Text- und Bildtafeln werden Besucher:innen durch die 14 Kapitel geleitet. „Mit den Illustrationen, die durchaus auch als Graphic Novel erscheinen könnten, bietet die Ausstellung vor allem auch für junge Menschen viele Anknüpfungspunkte”, sagt Martin Hagmayr, der die Kulturvermittlung im Museum Arbeitswelt leitet und sich schon auf die ersten Schulklassen freut.
Die feierliche Eröffnung findet am 9. Februar um 19 Uhr statt. Am Eröffnungsabend werden auch Gäste wie Reinhold Binder (Vorsitzender PRO-GE Österreich) und Smilla Buschbom (Klima-Aktivistin) erwartet. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Liedermacher Paul Plut.
Um Anmeldung wird gebeten: anmeldung@museumarbeitswelt.at oder Tel. 07252 773510
Die Ausstellung „Aufsässiges Land – Streik, Protest und Eigensinn“ wurde vom Team des Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich bestehend aus Christian Rapp (Leitung), Maren Sacherer, Benedikt Vogl und Andrea Thuile gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes und dem Schriftsteller Martin Prinz kuratiert. Zeichnungen von Lenz Mosbacher illustrieren die Inhalte und prägen die Gestaltung der Ausstellung. Die Station zu Steyr wurde von Martin Hagmayr und Stephan Rosinger kuratiert.
Die Präsentation in Steyr wird ermöglicht durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und dem Zukunftsfond der Republik Österreich.
Basisinformationen zur Ausstellung im Museum Arbeitswelt
Datum: 10.02. bis 29.12. 2024
Öffnungszeiten: Mi – Fr 9 –17 Uhr | Sa, So und Feiertage 10 –17 Uhr; auf Anfrage auch Mo & Di Slots für Führungen/Workshops.
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