SJ Letten
Fackelzug für NS-Opfer Sidonie Adlersburg erleuchtete die Nacht
Unter dem Motto „Fackelzug für Sidonie“ hat die Sozialistische Jugend (SJ) Letten am 11. September die Nacht erleuchtet. Über 80 Menschen haben gemeinsam ein Zeichen gegen Faschismus gesetzt.
SIERNING. „Gemeinsam haben wir Sidonie Adlersburg bei einem Fackelzug durch Sierning bedacht. Einem Mädchen, dessen Leben und dessen grausames Schicksal, uns alle tagtäglich daran erinnert, dass wir gemeinsam für ein ‚Nie wieder Faschismus!‘ kämpfen müssen“, so der Vorsitzende der SJ Letten Armin Lattner.
In Erinnerung an Sidonie Adlersburg
Vermutlich aus Angst, dass das Kind ohne intensive Versorgung umkommt, wurde Sidonie im August 1933 krank von den leiblichen Eltern, fahrenden Roma, vor dem Steyrer Krankenhaus ausgesetzt. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe wurde sie von Vielen verurteilt und rassistischer Feindseligkeit ausgesetzt. Doch einige Personen – wie die Familie Breirather – halfen und unterstützten Sidonie und nahmen sie auf. Die Puppe, die sie als Geschenk bei ihrer Taufe erhielt, begleitete sie bis nach Auschwitz-Birkenau, wo sie von den Nazis ermordet wurde. Auf der Fassade des Jugendzentrums „Dezibel“ hängt auch eine Gedenktafel, die an das Romamädchen erinnert.
„Dürfen niemals vergessen“
Dort startete auch der Fackelzug und gemeinsam zogen die Teilnehmer dann durch Letten über den nach Sidonie Adlersburg benannten Kindergarten. „Wir müssen aus der Geschichte lernen und dürfen niemals vergessen. Oberösterreich bildet derzeit die Sperrspitze bei rechtsextremen Straftaten. Diese sind im ersten Halbjahr 2021 erneut gestiegen. Wir müssen Rechtsextremismus in Oberösterreich wirksam bekämpfen“, so SPÖ-Abgeordnete zum Nationalrat und Bereichssprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz, die eine mahnende Gedenkrede hielt und Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung von rechtsextremen Straftaten auf Landes- und Bundesebene einfordert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.