Laufend die eigenen Grenzen erweitern
STEYR. Bewegung und Sport - zwei Begriffe, die bei Katrin Pleil in mehrerlei Hinsicht mit besonderer Bedeutung versehen sind. Zum einen unterrichtet die 28-Jährige an der NMS Rudigier mit großem Engagement Kinder in Englisch und in Bewegung und Sport. Zum anderen sind der Sport und das Naturerlebnis auf Bergen zu einem zentralen Lebensinhalt für die gebürtige Kronstorferin geworden. "Ich möchte sportlich über mich hinauswachsen und dabei die Natur in mich aufsaugen. Die Teilnahme am 32. Sport 2000 Traunsee Bergmarathon war für mich eine perfekte Gelegenheit, diese beiden Ansprüche zu vereinen.", erklärt die Sportbegeisterte. Der Traunsee Bergmarathon führt über eine rund 70 km lange Strecke. Dabei sind jedoch 4500 Höhenmeter auf den Gipfeln rund um den Traunsee zu absolvieren. Dieser Berglauf hätte heuer im Juli stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen hat der Veranstalter jedoch von einer Austragung abgesehen. "Ich habe auch nach der offiziellen Absage weiterhin die professionelle Vorbereitung in Anspruch nehmen dürfen. Dafür gebührt meinen Sponsoren, allen voran Sport 2000, großer Dank.", ergänzt Pleil. Das Training und die Vorbereitungen begannen bereits im Frühjahr des heurigen Jahres. Begleitet wurde Katrin Pleil dabei unter anderem vom Physiotherapeut und Mentaltrainer Florian Reiter aus Steyr, der Tipps zur richtigen Lauftechnik gab sowie "Kopftraining" mit der Läuferin machte. Ergänzend dazu ist die optimale Ernährung ein wesentlicher Erfolgsfaktor, wenn der Körper so stark gefordert wird. „Die Vorbereitungszeit war für mich mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Nach der ersten Enttäuschung wegen der Absage war allerdings bald klar, dass ich den Bergmarathon trotzdem laufen werde. Das war ich mir und meinen Begleitern bzw. Streckenabschnittspartnern schuldig.“, fügt sie lächelnd hinzu. Am 12. Juli 2020 war es dann also soweit. Der Start fand um 3 Uhr morgens in Gmunden statt. Der erste Gipfel war der Grünberg. Danach führte der Weg auf den Traunstein, der bereits nach drei Stunden erklommen war und einen perfekten Sonnenaufgang bot. Nach 12,5 Stunden lief Katrin Pleil schließlich in Gmunden durchs Ziel, wo sie von ihrer Familie und Freunden bereits erwartet wurde. „Der Tag war ein Wahnsinn für mich. Muskulär ist es mir ganz gut gegangen, zum Schluss hat sich mein Knie allerdings schon ein wenig bemerkbar gemacht. Ich werde die vielen emotionalen Augenblicke nie vergessen. Mich haben so viele Menschen während der Vorbereitung, auf der Strecke und im Ziel auf so vielfältige Weise unterstützt – da durchströmt einen einfach ein ganz besonderes Glücksgefühl.“, sagt die Sportlerin. Man darf gespannt sein, wann das Energiebündel wieder neue Grenzen ausloten wird.
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