Zukunftssymposium: "Weniger ist mehr"

Foto: Privat

STEYR. Angeregt durch 3 Vorträge fand eine interessante Begegnung der Bevölkerung, der Wissenschaft und der Politik statt, moderiert von Erwin Kargl und musikalisch begleitet von Clifford James.
Hans Holzinger erörterte bei seinem Vortrag „Von nichts zu viel – für alle genug“ am Freitag, warum wir uns mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssen, wie dies möglich ist und warum trotz besseren Wissens die notwendige Transformation noch nicht gelungen ist. Es braucht, seiner Meinung nach, die Entwicklung einer Kultur der Achtsamkeit und einer Kultur des Genug. Dazu müssen wir neue Wohlstandsbilder entwickeln, wie Zeitwohlstand, Tätigkeitswohlstand, Beziehungswohlstand, Raumwohlstand, Güterwohlstand, Ernährungswohlstand, Demokratiewohlstand und Informationswohlstand.
Univ.-Prof. Dr. Walter Ötsch erörterte am Samstag die Geschichte des Privateigentums im historischen Kontext, die Entstehung des Marktradikalismus, wie er den Neoliberalismus nennt, und welche politischen Fragen sich daraus ergeben. Die Veränderungen im Neoliberalismus, die fälschlich als „Deregulierungen“ bezeichnet werden, führen zu einer Ökonomisierung der Gesellschaft, einer Zunahme der Bürokratie, indem einzelne Unternehmen den Staat dazu bewegen die Regeln in ihrem Sinn zu machen. Grundsätzlich ist die Macht beim Staat und es geht um eine Prioritätensetzung der personalen Menschenrechte versus der Eigentumsrechte für sehr reiche Personen und Konzerne. Einer wichtigen Frage, warum eine systematische Umverteilung von unten nach oben passiert, welche Regeln dafür verantwortlich sind, sollte eindringlich nachgegangen werden, denn dieser Mechanismus gehört geändert.
Vera Besse appellierte in ihrem Vortrag uns bewusst zu sein, dass das System wir alle sind. Wir müssen aktiv werden, Initiativen brauchen uns, jeder ist Experte, wir müssen uns gemeinsam auf den Weg machen. Wir müssen nicht immer mehr haben aber uns für eine gerechte Verteilung und eine intakte Umwelt stark machen. Sie stellte auch den Lehrgang „Ich habe genug“ des Vereins SOL vor, den der Treffpunkt Dominikanerhaus auch anbieten wird.
Im Anschluss an die Vorträge wurden an Tischrunden mit den Politikern Wilhelm Hauser (SPÖ), Gunter Mayrhofer (Bündnis ÖVP - Bürgerforum), Mag. Kurt Prack (GRÜNE) und Pit Freisais (NEOS) die Zukunftsbilder für das Leben in Steyr 2026 andiskutiert. Einig war man sich beim Ziel sich für ein "lebenswertes Steyr" einzusetzen, wobei in der Kürze der Zeit nicht ausdiskutiert werden konnte, was das genauer heißt und welche konkreten Schritte die Politiker dafür im kommenden Jahr setzen werden. Alle waren sich einig, dass es Begegnungen dieser Art wieder geben soll.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Treffpunkt Dominikanerhaus, Treffpunkt Mensch & Arbeit, ATTAC, Museum Arbeitswelt und ÖGB Steyr und findet jährlich statt.

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