„Als Dorfpolizist nah am Bürger“

Dorfpolizist Hermann Hochbichler vor seinem „Heimatposten“ in der Gemeinde Großraming. | Foto: Thöne
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  • Dorfpolizist Hermann Hochbichler vor seinem „Heimatposten“ in der Gemeinde Großraming.
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STEYR-LAND. Uniformiert und zu Fuß, so wie früher, mischen sich die Dorfpolizisten unters Volk. Kommunaler Sicherheitsmanager lautet ihre offizielle Bezeichnung. Das Innenministerium hat sie in Gemeinden ohne Polizeiposten installiert.
Pro Polizeiposten gibt es flächendeckend im Bezirk einen Dorfpolizisten. „Damit ist die Polizei näher am Bürger“, sagt Bezirkspolizeikommandant Andreas Sammer. Bis zu zwei Mal pro Woche ist eine Fußstreife tagsüber für einige Stunden in den Kommunen unterwegs.

„Genau das Richtige für mich“
„Es geht nicht darum, Verkehrssünder im Ort abzustrafen, sondern um den Kontakt zur Bevölkerung“, sagt Hermann Hochbichler vom Posten Großraming. Darum, auf der Straße präsent zu sein. Er hat sich sofort freiwillig für diese Aufgabe in der Nationalparkgemeinde Reichraming sowie im Wallfahrtsort Maria Neustift gemeldet. Die beiden Ennstal-Gemeinden sind jeweils etwa zehn Kilometer vom Posten Großraming entfernt. „Das ist genau das Richtige für mich“, wusste der 54-Jährige. Schon als junger Polizist – „Pflasterhirsch“ – in Wien und Steyr war er gern draußen, unter den Leuten. „Auf Fußstreife kommt man leichter miteinander ins Gespräch“, sagt er. Seit 35 Jahren ist er im Polizeidienst tätig.

Offenes Ohr für Sorgen und Nöte
Der kommunikative Gaflenzer sieht sich als „Freund und Helfer“, er kennt die Gegebenheiten und hat für die – auch oft kleinen – Sorgen und Nöte der Bewohner ein offenes Ohr. Ob Nachbarschaftsstreit, Hausierer oder Gewässerverunreinigung, der Dorfpolizist hilft oder vermittelt, meist ganz unbürokratisch. „Auch die Banken sind froh, wenn ich vorbeikomme“, erzählt er. „Der Bedarf und der Wunsch in der Bevölkerung ist da, dass die Polizei spürbar und sehbar ist“, weiß er. Und zwar nicht nur mit dem Auto, sondern zu Fuß.

„Das Projekt hat Sinn“
Dass er geschätzt wird, merkt Hochbichler an Reaktionen wie „Schön, dass es Sie gibt“ oder „Endlich ist wieder mehr Polizei auf der Straße zu sehen“. Erfreut zeigt sich auch Maria Neustifts Bürgermeister Martin Haider. „Das Projekt hat Sinn, es ist nun wieder ein Ansprechpartner da.“ Bei manchen Bewohnern sei die Hemmschwelle, den Kontakt zur Polizei zu suchen, aber noch groß. Bei Bedarf sollen Sprechstunden im Gemeindeamt eingerichtet werden.

ZUR SACHE:

Dorfpolizisten sind seit Sommer des Vorjahres in Gemeinden installiert, in denen es keinen Polizeiposten mehr gibt bzw. die ihren zuständigen Posten durch eine Schließung eingebüßt haben – jüngstes Beispiel ist Ternberg.

Ansprechpartner als Dorfpolizist ist grundsätzlich der Polizeiinspektions-Kommandant des zuständigen Polizeipostens. In einzelnen Fällen melden sich engagierte Polizisten freiwillig für diesen Dienst – siehe Großraming.

In manchen Gemeinden ohne Polizeiposten werden von der Polizei (vom Dorfpolizisten) Sprechstunden angeboten. Davon wurde bisher im Bezirk aber kaum Gebrauch gemacht. Wenn es ein Problem gibt, warten die Leute nicht, bis der Dorfpolizist kommt. Hier garantiert die Telefonnummer 133 am sichersten und schnellsten Hilfe.

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