Dem Bienenwohl verpflichtet

Foto: Christoph Haslauer
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ST. ULRICH. Christoph Haslauer von Haslauer´'s Bio Bienenhof in St. Ulrich hat sich auf seinem 500 Jahre alten Hof ganz dem naturnahen Leben und der wesensgetreuen Tierhaltung verschrieben. Ein besonderes Augenmerk legt der gebürtige Salzburger auf das Bienenwohl. „Der Brutraum unserer Bienen unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Bienenstöcken. Die Bienen leben bei uns in ihrem eigenen Wachs. Der Wabenbau ist Teil des Bienenvolks und entsteht als Naturwabenbau. Es werden demnach keine Vorgaben von Seiten des Imkers gemacht. Dieser muss lediglich dafür sorgen, dass genügend Raum für ein Wachstum des Brutraumes zur Verfügung steht.“, erklärt Haslauer. Zur Bio Bienenhaltung ist er über das Demeter-Weingut Georg Schmelzer in Gols gekommen. "Viele wissen vielleicht nicht, dass die Biene, nach Rind und Schwein, das drittwichtigste Nutztier ist und zu den am meist bedrohten Tieren gehört. Nicht nur die Varroamilbe macht den Insekten zu schaffen. Es wird immer früher und sehr oft gemäht, sodass die Bienen zu wenig klassische Blumenwiesen vorfinden", erklärt der ausgebildete Facharbeiter der Bienenwirtschaft. Nicht zuletzt deshalb hat er sich zum Ziel gesetzt, mit der wesensgerechten Bio-Bienenhaltung einen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. In der Naturwabe herrscht ein besonderes Mikroklima mit der für die Bienen optimalen Feuchtigkeit. Auch für die Kommunikation der Bienen untereinander ist die Naturwabe am besten geeignet. „Das von den Bienen auf Oberträgern selbst gebaute Wabenwerk leitet die Vibrationen, die bei den sogenannten Schwänzel- und Rundtänzen entstehen, bestmöglich an das zu informierende Volk weiter.“, erklärt der Fachmann. Der Honig der natürlich lebenden Bienen unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von konventionell hergestelltem Honig. Der gesammelte Nektar wird von den Bienen eingetragen und in den Waben eingelagert. „In der Naturwabe wird dieser Nektar rund acht- bis zehnmal von den Bienen umgetragen und wandert dabei immer wieder durch unterschiedliche Bienenmägen, wo dieser mit bieneneigenen Enzymen angereichert wird. Dadurch kommt der sehr hohe Invertasewert in meinem Honig zustande.“, erklärt Haslauer. Um Honig in den Verkauf bringen zu dürfen, muss dieser einen Invertasewert von 37,5 aufweisen. „Mein Honig zeigt Werte um 200. Diesen Unterschied schmeckt man einfach.“, fügt er hinzu. Darüber hinaus plant Christoph Haslauer die notwendigen Eingriffe in das Bienenvolk sehr sorgfältig und beschränkt diese auf maximal 10 pro Jahr. „Ich vermeide beispielsweise den Einsatz von Rauch, um den Bienen unnötigen Stress zu ersparen. Rauchbildung setzt den Fluchtinstinkt der Bienen in Kraft und das Volk leitet alle Maßnahmen zum Verlassen des Wabenwerks in die Wege. Dabei wird auch sehr viel eingelagerter Nektar zerstört.“, so Haslauer.

Bewusste Entscheidung für alternativen Weg

Die Entscheidung für die Bio-Bienenhaltung (in Anlehnung an die Demeter-Richtlinien) ist für Christoph Haslauer ein wichtiger Schritt gewesen. „Mir war von Anfang an bewusst, dass damit natürlich auch ein geringerer Ertrag verbunden ist. Ich bin jedoch überzeugt, dass dies der richtige Weg für mich bzw. die Bienen ist. Und auch die Konsumenten spüren und schätzen den Unterschied, wenn sie ihr Brot mit meinem Honig bestreichen.“, ergänzt er. Um möglichst viele Menschen für die große Bedeutung von Bienen zu sensibilisieren, empfängt Haslauer immer wieder Schulklassen auf dem Bio-Bienenhof. „Coronabedingt ist das derzeit leider nicht möglich. Ich habe jedoch beispielsweise verschiedenen Schulen Honigwaben für den Unterricht zur Verfügung gestellt. Kinder staunen nicht schlecht, wenn sie erfahren, dass für ein Kilo Honig rund drei Kilo Nektar benötigt werden, für den die Bienen gut 150.000 Flugkilometer absolvieren müssen.“ Die Welt der Bienen birgt viele Wunder, so viel steht fest.

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