Weihnachtsbaum mit Geschichte
Die "Waldheim-Tanne" am Dorfplatz
Heuer steht ein besonderer Christbaum vor dem Gemeindezentrum Waldneukirchen, eine Spende von Familie Markus und Herlinde Haider. Es ist eine Nordmann-Tanne, die vor 34 Jahren als Werbegeschenk zur Bundespräsidentenwahl von Dr. Kurt Waldheim in Österreich ausgegeben wurde. Man wollte damals mit der Baumspende einen direkten Bezug zum Namen „Waldheim“ herstellen und andererseits gab es den Slogan, dass der Gegenkandidat Dr. Kurt Steyrer „durch den Wald heim gehen sollte“. Viele Waldneukirchner pflanzten die kleine Tanne in ihren Gärten. Es sollte auch ein sichtbares Zeichen gegen das damals grassierende Waldsterben sein. Anfangs wächst die Nordmann- oder Kaukasus-Tanne ja recht langsam, steigert jedoch mit zunehmendem Alter ihre Wuchsgeschwindigkeit. Deshalb wurde sie im Vorgarten von Familie Haider zu groß, wurde umgeschnitten und präsentiert sich als leuchtender Christbaum am Dorfplatz. Diese Tannenart aus dem westlichen Kaukasus (Georgien) bekam seinen Namen nach dem finnischen Botaniker Alexander von Nordmann, der sie entdeckte und in Europa einführte. Wegen der weichen, lang haftenden Nadeln mit angenehm harzig frischem Duft wurde die Nordmann-Tanne zum beliebtesten Weihnachtsbaum in Mitteleuropa. Übrigens wurde Waldheim in Waldneukirchen bereits im ersten Wahlgang am 4.Mai 1986 mit 56 % Mehrheit gewählt, österreichweit erhielt er 49,6 %, was im zweiten Wahlgang am 8. Juni 1986 in eine deutliche Mehrheit von 53,9 % ausgeweitet wurde. Die Ära Waldheim (1986 bis 1992) wird als glück- und erfolglos bezeichnet, weil ihr ein schmutziger Wahlkampf über seine NS-Vergangenheit vorausging und er auf die „Watchlist“ (Einreiseverbot) der USA als Vorbild vieler Staaten gesetzt wurde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.