Engagement für arbeitslose NEET-Jugendliche

STEYR. Um so genannte NEETs nimmt sich die Projektgruppe „NEETs need us“ der Handelsakademie für Berufstätige in Steyr an. „Unser Ziel ist es, Aufmerksamkeit für diese Schicht der Gesellschaft zu erreichen“, sagt Jasmin Schönberger von der Projektgruppe, der auch Ines Mayr, Desiree Kittl und Sabina Karupovich angehören.

Unter NEET (Not in Education, Employment or Training) versteht man eine Gruppe von 16- bis 24-Jährigen, die weder zur Schule gehen noch erwerbstätig oder in einer Trainingsmaßnahme sind. „NEETs findet man nicht in irgendwelchen sozialen Institutionen. Man muss aufsuchende Sozialarbeit leisten, um sie in Parks, Jugendzentren oder Einkaufszentren zu entdecken“, erzählt Schönberger.

„Vom System verschluckt“
„Wir wussten bis zum Start unseres Projekts selbst nicht, was NEETs bedeutet. Nach einer intensiven Auseinandersetzung wissen wir aber, wie wichtig es ist, diesen Begriff zu erläutern und aufzuklären“, sagt die Maturantin. Die NEET-Jugendlichen und junge Erwachsenen tauchen in keinem System auf, weder beim AMS noch beim Sozialamt. Sie werden einfach „verschluckt“, als ob es sie nie gegeben hätte. „Allein in Oberösterreich gibt es laut Statistik rund 11.000 junge Mitmenschen, auf die diese Beschreibung zutrifft“, sagt Schönberger. Manche denken: „Wer arbeiten will bekommt auch Arbeit“ oder „Ich habe es ja auch geschafft“. Was aber oft nicht bedacht wird: die NEET starten unter anderen Voraussetzungen als die „Normalbevölkerung“, sei es wegen einer Behinderung, Depressionen oder wegen ihres sozialen Umfelds. Oft kommen diese Jugendlichen aus Familien, die schon lange keine Beschäftigung mehr bekommen.

Keine Chance, Berufserfahrung zu sammeln
Zu bedenken ist auch, dass der Einstieg in das Arbeitsleben nicht mehr so einfach ist wie noch vor 10 oder 15 Jahren. Oft heißt es: „Wir suchen Mitarbeiter mit Berufserfahrung – was aber, wenn man nie eine Chance erhält, um diese zu sammeln? „NEETs haben nie wirklich eine Chance bekommen, sehen keine Perspektiven für die Zukunft, haben ihre Motivation gänzlich verloren und fühlen sich obendrein vom System verraten“, sagt Jasmin Schönberger. 

Konzept wird erarbeitet
Gemeinsam mit dem Verein ISR erarbeitet die Maturagruppe derzeit ein Konzept, um NEETS zu helfen. Es soll dem AMS vorgelegt werden. Durch so genannte „Aufsuchende Sozialarbeit“ wird versucht, die Betroffenen wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. „Eine sicherlich schwierige Aufgabe, aber allemal einen Versuch wert“, sagt Schönberger.

http://www.hak-steyr.at/bildungsangebot/hak-fuer-berufstaetige.html