Hilfe in Zeiten des Abschieds und der Trauer
Der Verein Hospiz Inneres Ennstal unterstützt seit knapp zwei Jahren unheilbar Kranke und deren Angehörige.
WEYER. Unheilbar krank: eine erschütternde Diagnose für jeden einzelnen, die die eigene Endlichkeit bewusst macht. Hilfe, Trost und Unterstützung für Schwerkranke und Sterbende bieten die mehr als 200 ambulanten und stationäre Hospizdienste in ganz Österreich. Sie ermöglichen ein würdiges Leben bis zuletzt durch Schmerztherapie sowie psychische, soziale und pastorale Begleitung.
In Oberösterreich sind 16 ehrenamtliche Hospizdienste im Einsatz, darunter der Verein Hospiz Inneres Ennstal mit Sitz in Weyer. Vor knapp zwei Jahren haben sich Ehrenamtliche unter der Leitung des Arztes Werner Kortschak zusammengetan, um unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Das Einsatzgebiet umfasst die drei Gemeinden Weyer, Gaflenz und Großraming.
Neben der Sterbebegleitung in Familien, Krankenhäusern und Heimen wird auch Trauerbegleitung für die Angehörigen angeboten. Der Begriff Hospiz stammt aus dem Lateinischen (hospitium) und bedeutet „Herberge“. In diesem Sinn werden Familienmitglieder und Freunde schwerkranker Menschen in der Zeit des Abschiednehmens unterstützt und in ihrer Trauer begleitet.
„Unser Angebot ist ehrenamtlich, kostenlos und verschwiegen“, betont Konrad Rumetshofer, Gründungsmitglied des Vereins Hospiz Inneres Ennstal. „Wir werden entweder persönlich oder über unser Hospiz-Handy kontaktiert, das sich abwechselnd bei einer der drei ehrenamtlichen Koordinatoren befindet. Dann wird geklärt, wie die Begleitung sein soll und kann und wer von den ehrenamtlichen Mitarbeitern diese übernimmt“, erklärt der Weyrer. Seine Frau Maria ist eine der Einsatzkoordinatoren.
„Unser Vereins zählt derzeit elf Ehrenamtliche, darunter vier Männer. Das sind für diesen Tätigkeitsbereich ungewöhnlich viele“, sagt Konrad Rumetshofer. Alle sind bestens fachlich ausgebildet. Sie haben auf eigene Kosten den Lehrgang „Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“ absolviert. „Teil der Ausbildung ist ein einwöchiges Praktikum, das einige aus unserer Gruppe auf der Palliativstation des Landeskrankenhauses Steyr gemacht haben“, erzählt Rumetshofer.
Eine Besonderheit des Vereins ist, dass Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten. Der Mobile Hospizdienst ist für jeden Betroffenen da, unabhängig von Alter, Nationalität, Religionszugehörigkeit und politischer Überzeugung.
„Die zunehmenden Anfragen wegen Betreuungen freuen uns, denn dafür haben wir eine qualitätsvolle Struktur aufgebaut“, sagt Konrad Rumetshofer. 2011 wurden 1281 ehrenamtliche Stunden geleistet. Neue ehrenamtliche Mitglieder sind willkommen.
Kontakt: Für nähere Auskünfte steht Konrad Rumetshofer gern zur Verfügung, Tel. 07355/7393 oder 0676/ 49 32 686 oder 0680/ 24 68 549.
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