"Ich liebe es, zu kreieren"

STEYR. Die Schlange der vor dem neuen Eissalon in der Enge Gasse scheint nicht mehr zu enden. Es ist keine Überraschung: Speiseeis auf natürlicher Basis zu erhalten, ist heutzutage alles andere als selbstverständlich. Bei "Buburuza" gehört es zum Standard.

Von New York nach Steyr
Ein "Eissalon" ist es nicht direkt, eher eine "Eisperle", die die Leute in der Innenstadt anzieht. Darin steht Andreas Resch, Jungunternehmer und passionierter Eis-Kreateur. Der Steyrer ging nach nach seiner Pastisserie-Ausbildung in Wien sowie einer Hotelfachausbildung in Weyer und Aufenthalten in Paris und New York, in denen er ebenfalls seiner Lieblingsbeschäftigung nachging und neue Eindrücke sammelte, nach Rumänien. Als Sozialarbeiter bildete er junge Leute in der Branche aus. Acht Jahre lang lebte und arbeitete Resch dort, lernte seine Frau kennen und wurde vor 17 Monaten auch Vater.

Ein kleiner Marienkäfer
Schon länger dachte die Familie über eine Rückkehr nach Steyr nach, bis es im Oktober 2014 schließlich Wirklichkeit wurde. Ein Sprung ins Unbekannte: Das junge Paar gründete "Buburuza". Woher der Name stammt? "Buburuza" ist rumänisch und bedeutet "Marienkäfer". Dies wiederum war der Spitzname, den die kleine Tochter des Eisverkäufers von den Krankenschwestern nach der Geburt bekommen hatte. "Es war Frühlingsanfang und passte einfach", lacht er. So wurde aus einem Kosenamen auch der Name des Eisstandes. Seit April diesen Jahres steht Resch in der Enge Gasse und beglückt Anrainer, Interessierte und Touristen. Wobei er eines klarstellt: "Ich will nicht nur ein Touristenmagnet sein, ich möchte, dass die Leute sich so an meinem Eis erfreuen, dass sie wiederkommen."

Auch Catering möglich
Derzeit gibt es die Eisperle sowie ein Fahrrad. "Buburuza" ist ein mobiles Unternehmen, Resch bietet auch Lieferungen und Catering für diverse Veranstaltungen an. Auch in kleinen Portionen bietet er sein Eis zur Mitnahme an. Die Sorten variieren täglich, denn die Produkte werden stets frisch zubereitet. "Das hängt auch davon ab, was ich gerade zur Verfügung habe. Ich versuche, saisonal zu arbeiten", so Resch. "Wenn es gerade frische Heidelbeeren gibt, dann gibt es eben am nächsten Tag ein Heidelbeereis. Ich beziehe meine Nahrungsmittel aus der Nähe, die Milch kommt auch vom Bauernhof. Aber das tue ich nicht, weil ich ein Bio-Zertifikat oder derartiges möchte, sondern rein aus persönlicher Überzeugung." Und genau das schmeckt man auch. Keine Chemie, keine Zusatzstoffe, frische Produkte. Auch veganes Eis ist stets im Sortiment. Dank guter Kontakte zu Südamerika bietet der Steyrer auch immer wieder exotisches Eis an. "Ich liebe es, zu mischen und selbst neue Sorten zu kreieren", berichtet Resch weiter. "Zum Beispiel habe ich ein Grammeleis entwickelt, oder eine Schoko-Banane-Mischung, weil ich das selbst so gerne habe." Die "Klassiker" wie Schokolade, Erdbeere und Vanille sind aber fast immer erhältlich. Kugeln gibt es keine, es wird nach Portionen gemessen. "Ich mache es wie ursprünglich mit einer Spachtel und finde es auch gut, dass man so verschiedene Sorten kombinieren kann."

Innenstadt retten
Wichtig ist Resch auch der Sozialaspekt, den er auch aus seiner Zeit in Rumänien mitnimmt: "Mir macht es Spaß, mit den Leuten in Kontakt zu kommen, ich will, dass sie sich wohlfühlen, deshalb auch die Liegestühle und das Sommerflair." Damit möchte er auch dem Sterben der Innenstadt entgegenwirken. Sogar für den Winter gibt es schon Pläne.

Interesse? "Buburuza" hat täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet, sofern es das Wetter erlaubt.