Brauchtumspflege in der Backstube.
Reichraminger Bäuerinnen halten die Tradition des Kletzenbrot-Backens aufrecht

Foto: Marlene Maderthaner
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Das Kletztenbrotbacken ist eine alte Tradition, die mit dem oberösterreichischen Brauchtum eng verbunden ist. Gebacken am Andreastag - dem 30. November, wurde es am  24. Dezember oder 26. Dezember - dem Stefanitag - angeschnitten und vom Hausvater verteilt. Ein jeder im Haus erhielt seinen Anteil. Für Knechte und Mägde galt es als Dank, Weihnachtsgeschenk und Entlohnung. Aus den "Putzen und Stingln" der Kletzenbirnen wurde für das Vieh im Stall eine eigene "Viehstöri" gebacken, die die Tiere am 24. Dezember als Weihnachtsgabe bekamen. Und nicht zuletzt galt Kletzenbrot als Heirats- und Fruchtbarkeitssymbol. Beim Störianschneiden am 26. Dezember werden Mädchen im heiratsfähigen Alter auch heute noch von Burschengruppen besucht, die den Störilaib anschneiden und das vielfältige Brauchtum rundherum ausprobieren wollen. Die Herstellung des traditionellen Früchtebrotes ist jedoch zeitaufwendig. Wurde es früher noch in den meisten ländlichen Haushalten selbst hergestellt, beherrschen heute nur mehr wenige die Kunst des Kletzenbrot-Backens. 

Reichraminger Bäuerinnen backen gemeinsam

Die Reichraminger Bäuerinnen haben diesen alten Brauch wieder aufgegriffen. Jedes Jahr treffen sie sich Mitte/Ende November zum gemeinsamen Kletztenbrot backen. An einem Abend werden die Früchte geschnitten. Am darauffolgenden Vormittag kommen sie noch einmal zusammen um das Kletzenbrot zu backen. "Bei uns im Ennstal ist es Brauch, das Kletzenbrot mit Brotteig zu ummanteln", erzählt Ortsbäuerin Gertraud Auinger. Im Flachland wiederum, wird das Brot mit Briocheteig umhüllt. Heuer treffen sich die Bäuerinnen in der Ringhub bei Carina Sulzner. "Wir backen selber Kletzenbrot und haben auch einen Backofen, was das gemeinsame backen erleichtert", erzählt Carina Sulzner. Die Sulzners haben noch selbst die traditionellen Kletzenbirnbäume (auch Frauenbirne und Rote Bichlbirne), die als Grundlage für die Herstellung von Kletzenbrot dienen, beim Haus stehen.

Zeitaufwendige Herstellung
"Die Herstellung von Kletzenbrot ist sehr zeitaufwändig und Arbeitsintensiv", weiß Sulzner. Im Oktober werden die Birnen - sobald sie von den Bäumen herunter kommen, geklaubt und gedörrt. Beim Kletzenbrotbacken selbst ist dann das Schneiden vom Dörrobst relativ aufwändig. Um die Arbeit zu erleichtern, werden die Kletzen mittlerweile gekocht, vom Gehäuse getrennt und im Fleischwolf zerkleinert. Neben den Kletzenbirnen kommen  noch Feigen, Zitronat, Aranzini, Pflaumen, Rosinen, Sternanis, Nüsse, Kardamom, Nelken, Zucker und Rum in die Masse.

Kletzenbrot beim TDZ Adventmarkt am 20. November in Reichraming sowie beim Reichraminger Adventmarkt am 26. November erhältlich

Erhältlich ist das hausgemachte Kletzenbrot der Reichraminger Bäuerinnen am TDZ Adventmarkt am 20. November in Reichraming, sowie beim Reichraminger Adventmarkt am 26. November.

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