Meteorologischen Untersuchung
Steyr soll klimafit werden

- Kurt Prack, Grüner Gemeinderat, im Umweltausschuss der Stadt Steyr und Ruth Pohlhammer, Spitzenkandidatin der Grünen für die GR Wahl 2021.
- Foto: Die Grünen Steyr
- hochgeladen von Sandra Kaiser
Eine Studie der Zentralanstalt für Meterologie soll die zukünftigen Hitzeinseln in der Stadt herausfinden und Anpassungsstrategien vorschlagen.
STEYR. „Nur durch eine Analyse der Hitzeinseln können wir das Klima in Steyr erträglich machen. Hitzeinseln sind das Produkt einer Politik des Verbauens und Versiegelns. Diese Flächen aufzubrechen und zu bepflanzen trägt wesentlich zur Kühlung des Stadtklimas bei und stellt sicher, dass die Stadt weiterhin lebendig genutzt, bespielt und genossen werden kann“, so Ruth Pohlhammer
„Der Klimawandel wird den städtischen Raum überdimensional hart treffen“, sagt Kurt Prack (GRÜNE) der Vorsitzende des Umweltausschusses im Steyrer Gemeinderat. „Wissenschaftliche Studien besagen, dass es bei einer zu erwartenden Erwärmung um 2 Grad in Ballungszentren einen Temperaturanstieg von bis zu 10 Grad geben wird. Daher erachtete ich es als Vorsitzender des Umweltausschusses für nötig, die Gemeinderatsfraktionen umfassend informieren zu lassen und Klimaanpassungsstrategien zu diskutieren, um für Steyr die Erwärmung im Gesamten aber auch in einzelnen Stadtteilen erstens berechenbar zu machen und dann in weiteren Schritten durch entsprechende Maßnahmen abzuschwächen.“
Bereits vor einem Jahr stellte Alexander Podesser von der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie) im Umweltausschuss sein Computermodell vor, das nach genauer Datenerhebung eine Prognose für Stadtteile unter Berücksichtigung unterschiedlichster Kriterien erstellt. Der große Vorteil dieser Methode ist die Kleinräumigkeit. Hier werden Flächen von nur 15 x 15 Meter errechnet, was eine genaue Prognose und Planung für Siedlungen, Gewerbeflächen etc. möglich macht. Die Kosten dafür hätten damals für die Stadt Steyr etwa 50 000€ betragen. „Aus meiner Sicht ein vertretbarer Preis, um künftige Überhitzung zu verringern und Daten über die Auswirkung von Dachbegrünung, Baumbewuchs, Luftströmungen etc. im Gegensatz zu Beton und Asphaltflächen und Verbauung eben dieser Luftströmungen zu erhalten.“
Bis auf die Grünen lehnten die anderen Fraktionen die Finanzierung diese Studie ab. Nun gibt es einen weiteren Anlauf für eine ähnliche Studie, die vom Klimaressort des Land OÖ mitfinanziert wird. „Der Anlass dazu war, dass das Land OÖ eine ähnliche Studie für den Zentralraum OÖ erstellen lässt. Auflösung allerdings nur 100 x 100 Meter. Zusätzlich ist die Umweltabteilung des Landes bereits vor Monaten an die Stadt herangetreten und hat Steyr ermuntert, die oben genannte Studie durchzuführen, um genauere Daten für kleinräumige Entwicklungen und Maßnahmen zu erhalten. Da es nun schon eine sehr gute Grundlage gibt und da das Land OÖ diese Studie fördern wird, belaufen sich die Kosten für die ZAMG Studie nur mehr auf die Hälfte (ca. 25 000 €) der ursprünglichen Kosten.“ Kurt Prack hat nun die Fraktionen im Umweltausschuss gebeten, nochmals über eine Mitfinanzierung dieser Studie zu beraten. In der Zwischenzeit haben bereits Linz, Wels und Enns begonnen ihre Städte mit meteorologischen Untersuchungen klimafit zu machen. „Spätestens seit Corona sollte uns allen klar sein, dass es gut ist, sich der Wissenschaft zu bedienen und ihr Glauben zu schenken“.
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