Tumorambulanz als zentrale Anlaufstelle
Die neue Einrichtung garantiert den Betroffenen einen schnellen Zugang zu einer raschen Diagnose.
STEYR. Jährlich wird bei rund 38.000 Menschen in Österreich eine bösartige Erkrankung diagnostiziert. Trotz enormer Fortschritte in der Behandlung löst schon der Verdacht bei den Betroffenen Ängste und Verunsicherung aus. „In dieser schwierigen Situation möchten wir Hilfe anbieten“, sagt die Ärztliche Direktorin des LKH Steyr, Primaria Gabriele Baumann. „Hilfe ist in diesem Fall mit hoher Fachkompetenz, aber auch mit Zeit verknüpft. Ein ‚Sie können noch heute in der
Tumorambulanz im LKH Steyr mit einem Experten für Ihre Erkrankung sprechen’ vom Hausarzt, kann eine enorme Entlastung sein.“
Zentrale Anlaufstelle
In der Tumorambulanz, die seit Anfang Februar in Betrieb ist, werden Patienten von Ärzten aus verschiedenen Fachrichtungen betreut, die sich miteinander abstimmen. Die neue Einrichtung soll sich als zentrale Anlaufstelle und Drehscheibe etablieren. "Es gibt nur eine Telefonnummer, um rasche Hilfe zu bekommen. Der Patient steht dabei im Mittelpunkt", so Baumann.
Ausgehend von den persönlichen Bedürfnissen wird mit dem Patienten ein maßgeschneiderter Behandlungsplan erstellt. „Im Sinne einer ganzheitlichen Medizin werden die notwendigen Begleitmaßnahmen wie beispielsweise Physiotherapie, Ernährungstherapie oder psychologische Unterstützung koordiniert", sagt Primar Christoph Ausch, Leiter der Abteilung für Chirurgie.
Es gibt berechtigte Hoffnung, denn etwa 60 Prozent aller Krebspatienten in Österreich überleben die Krankheit. Ein Grund dafür ist, dass die Behandlungskonzepte immer gezielter werden. Auch wenn eine Heilung nicht möglich ist, gelingt es immer häufiger, dass Krebs zu einer chronischen Krankheit
wird. Vertrauen in die Kompetenz des Krankenhauses ist entscheidend für die Patienten und deren Angehörige, wenn sie sich der Diagnose Krebs stellen müssen.
Primar Ausch: „Sie müssen die Gewissheit haben, in besten Händen zu sein! Im LKH Steyr bieten wir modernste Krebstherapie nach international anerkannten Standards. Seit Herbst 2013 sind wir auch Mitglied der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft.“
Teilnahme an Studien
Das Landes-Krankenhaus Steyr bietet sämtliche Verfahren der medizinischen und operativen Therapie gastrointestinaler Tumorerkrankungen einschließlich
komplexer Eingriffe wie die des Pankreaskarzinoms (Bauchspeicheldrüsenkrebs) an. „Krebserkrankungen werden immer komplexer. Das Einbinden von Fachwissen verschiedener Abteilungen ist daher ein maßgeblicher Erfolgsfaktor bei der Behandlung“, sagt Primar Johannes Andel, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II. Zumindest einmal wöchentlich tagen alle an der Behandlung der Krebspatienten beteiligten Fachrichtungen und legen eine individuelle Behandlungsstrategie fest.
„Ein weiterer zentraler Vorteil, der sich durch die neue Tumorambulanz ergibt, ist der
erleichterte Zugang zur Teilnahme an klinischen Studien und damit verbunden zu innovativen Therapieformen, die Aussicht haben, erfolgreicher zu sein als die bisher
üblichen.“ Derzeit laufen an der Onkologie im LKH Steyr 30 verschiedene Studien. In diesen 30 Studien werden rund 300 Patienten behandelt.
Die Tumorambulanz ist von Montag bis Freitag, 9-14 Uhr, geöffnet. Tel. 05/055466-24233.
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