KATHREINBRAUCHTUM VON BAD HALL bis MARIA NEUSTIFT
Volkstanzgruppe Maria Neustift. Alter Brauch liefert Idee für neues Ballkonzept "Final Dance"

Foto: Volkstanzgruppe Maria Neustift
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"Final Dance" betitelt sich der neue Ball den die Volkstanzgruppe Maria Neustift erstmals am Samstag 25. November im Gasthaus Großbichler - Roisentaverne in Maria Neustift veranstaltet. Auf die Ballbesucher warten zahlreiche Highlights, wie die Eröffnung des Tanzbodens durch die Volkstanzgruppe Kürnberg, eine Mitternachtseinlage der 4-Orts-Plattler, eine Tombola mit Glücksrad, Prämierung von Ballkönig & Königin und die beliebte Tanzkarte. Dabei wird stündlich das Programm der populären Band Volkskrawall unterbrochen und zu bekannten Volkstänzen geladen, zu denen die Neustifter Hochzeitsmusi aufspielt. Wann welcher Tanz an die Reihe kommt, ist im Ballsaal ausgehängt, sodass die Ballgäste jederzeit nach Lust und Laune mitmachen können. 

Neues Ball-Format mit Hit-Potential
"Wir hatten 25 Jahre lang immer unser Volkstanzfest im Frühjahr. Auf der Suche nach einem neuen Format haben wir überlegt, welches Motto zu uns als Verein passen könnte", erzählt Leiterin Lucia Stockenreiter. "Da ist uns das alte Sprichwort "Kathrein stellt den Tanz ein" eingefallen. Und weil heuer der 25. November genau auf einen Samstag fällt, hat das  perfekt gepasst!" Volkstanzgruppen-Leiter Jürgen Schörkhuber und Leiterin Lucia Stockenreiter haben zusammen mit ihren rund 40 Tänzern einen gelungenen Spagat aus traditioneller Volkskultur und modernem "Festlcharakter" geschafft, der Tänzer und Ballbesucher auch in den kommenden Jahren zum "Final Dance"  zu Kathrein nach Maria Neustift bringen soll. 

Traditioneller Kathrein-Markt auch in Bad Hall
Zugrunde liegt dieser neuen Idee, das Fest der heiligen Katharina, das am 25. November begangen wird. Wie wichtig dieses Datum früher im Bäuerlichen Kalender war, zeugt im Kurbezirk heute noch der traditionelle Kathreinmarkt, der am 25. November alljährlich am Stadtplatz in Bad Hall stattfindet. Allgemein lässt sich sagen, dass Katharina eine der bekanntesten weiblichen Heiligen ist, was in den Merkversen  „Barbara mit dem Turm, Margaretha mit dem Wurm und Katharina mit dem Radl, des san die drei heiligen Madl!“ verewigt wurde. Der Spurch: "Kathrein stellt Pflug und Tanz ein" gibt Aufschluss über die Funktion, die dieses Datum in früheren Jahren hatte. 

Ende der Tanz- und Probensaison bei der Volkstanzgruppe Reichraming
Lange Zeit galt der Martinstag, der 11. November, als Beginn der Adventzeit. In dieser kirchlich gebotenen Buß- und Fastenzeit herrschte strenges Tanz- und Heiratsverbot. Heute heißt es: „Kathrein stellt den Tanz ein!“ So wurde im Laufe der Zeit Kathrein zum letzten Tag für fröhliche Bälle und Tanzfeste. "Danach werden die Proben und Auftritte bis zum Heiligen-Drei-König-Tag am 6. Januar eingestellt", berichtet auch die Leiterin der Landjugend-Volkstanzgruppe Losenstein-Reichraming-Laussa, Sophia Sperrer. 

Kathrein stellt Tanz und Pflug ein
Die heilige Katharina zählt zu den 14 Nothelfern und wird meist mit einem Spinnrad dargestellt  (Katharina mit dem Radl). So kam zusätzlich zum Tanzverbot  ein Arbeitsverbot hinzu, das alle Räder betraf. Die Frauen sollten nicht spinnen, die Wagen nicht fahren und die Mühlen nicht mahlen. Diesen kirchlichen Geboten liegt wohl die Absicht zugrunde, den Menschen eine winterliche Ruhephase zu verschaffen, um Kraft für das neue Arbeitsjahr zu tanken - genauso wie es unsere Vorfahren vor hunderten Jahren schon gehalten hatten. 

Katharina die Schutzpatronin
Der ländlich-katholische Brauch wurde von den deutschsprachigen Alpenländern bis in den fränkischen Raum gepflegt. Die Legende, welche aus dem 6. Jahrhundert stammen soll erzählt, dass die heilige Katharina eine Königstochter aus Zypern war. Sie soll mit 50 Philosophen diskutiert und daraufhin alle überzeugt haben, dass sie sich taufen ließen. Darüber war der Kaiser so erzürnt, dass er sie rädern und enthaupten ließ. So wurde die jungfräuliche Katharina zur Schutzpatronin der Frauen und Mädchen, Schüler, Lehrer, Notare, Anwälte und Universitäten. Das wundert nicht, denn ihre Heiligenlegende erzählt von ihrer hohen Intelligenz und Weisheit. Durch ihr Martyrium – Rädern und Enthaupten – wurde sie ebenso Schutzheilige für Berufe, die mit einem Rad oder Messer zu tun haben, wie Friseure, Schneider und Gerber.

Foto: Volkstanzgruppe Maria Neustift
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