Wieder Wirbel um geplantes Asylheim

Der Ennstalerhof in Großraming, Oktober 2014. | Foto: Lehner
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  • Der Ennstalerhof in Großraming, Oktober 2014.
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GROSSRAMING. Große Aufregung gab es vor zwei Jahren wegen eines geplanten Asylantenheims im Ennstalerhof. Das Vorhaben wurde nach heftigen Anrainerprotesten abgelehnt. Nun ist der Gasthof mit den 22 Zimmern erneut als Heim für rund fünfzig Flüchtlinge im Gespräch.

Fortbestand des Hauses sichern
Norbert Kaar, seit Jänner Besitzer des Ennstalerhofs, erklärt: „Das Geschäft im Sommer lief sehr gut, doch das war’s.“ Für einen Ganzjahresbetrieb sei der Ennstalerhof nicht rentabel. Eine mögliche Strategie, um den Fortbestand des Hauses an der B115 zu sichern, sei die Aufnahme von Flüchtlingen. Auch der Verkauf des Hauses sei eine Überlegung. „Noch ist gar nix fix“, sagt der Hotelbetreiber, der in Verhandlung mit dem Land OÖ ist.

Die Anrainer protestieren
Tierärztin Ingrid Scherabon verwehrt sich im Namen der rund sechzig Bewohner der Aschasiedlung gegen die Pläne Kaars. „Zwei bis drei Familien würden wir gerne akzeptieren, aber nicht die geplante Größenordnung.“ Hier werde unsensibel vorgegangen, kritisieren die Anrainer. Der bequemste anstatt der sinnvollste Weg würde gewählt, lauten die Vorwürfe.
Bürgermeister Leopold Bürscher stellt sich hinter die Anrainer. „Wir sind nicht ausländerfeindlich und nehmen gern die eine oder andere Familie auf.“ Das Verhältnis (50 Flüchtling, 60 Anrainer) passe aber nicht. Er spricht sich dafür aus, Flüchtlinge gleichmäßig auf alle Gemeinden aufzuteilen.

Aufnahme vermutlich im Dezember
Ihre Bedenken übermittelten die Anrainer auch Vertretern der Sozialabteilung des Landes OÖ bei einer Bürgerversammlung am 14. Oktober in Großraming. „Der Ennstalerhof wurde geprüft und für geeignet befunden“, sagt Pressesprecher Harald Scheiblhofer vom Büro der oö. Soziallandesrätin Gertraud Jahn. Wenn alle Voraussetzungen passen, könnten die Flüchtlinge – vorwiegend Familien mit Kindern – Anfang Dezember 2014 in den Ennstalerhof einziehen, sagt Scheiblhofer. Die Erfahrung habe gezeigt, dass es in den meisten Fällen keine Probleme mit dem Zusammenleben gebe.

ZUR SACHE:

Rund 3960 Asylwerber waren Anfang Oktober in Oberösterreich registriert. Der Großteil von ihnen wird in Landeseinrichtungen betreut, die übrigen in privaten Quartieren. 86 Quartiere betreiben die Caritas und die Volkshilfe im Auftrag des Landes OÖ. Weitere Unterkünfte für Asylwerber werden dringend gesucht.

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