„Will Vorbild im Umgang und in der Sprache sein“

STEYR, DIETACH. „Helga, ich liebe dich“, hat erst kürzlich ein Kind aus der Integrationsgruppe, die sie seit sieben Jahren leitet, zu Helga Roithinger gesagt. Seit 15 Jahren ist die Dietacherin stellvertretende Leiterin des städtischen Kindergartens in der Resthofstraße in Steyr.

„Mein Beruf ist der schönste der Welt“, sagt Roithinger mit einem strahlenden Lächeln. Selbst Mutter eines erwachsenen Sohnes und seit drei Jahren glücklich verheiratet, blickt sie auf 38 Jahre Berufserfahrung zurück und weiß Kinder richtig zu nehmen. „Mir ist es wichtig, ihnen ein Klima der Wertschätzung, des Vertrauens und der Geborgenheit zu vermitteln“, betont Roithinger.
Das tägliche Lob – oft auch nur für Selbstverständlichkeiten – gehört für sie genauso dazu wie das Augenmerk auf eine gute Aussprache „ihrer“ Drei- bis Sechsjährigen und vollständige Sätze beim Sprechen. „Ich möchte ein gutes Vorbild sein, vor allem im sozialen Umgang, in der Sprache und im Umwelt- und Naturschutz.“ Für Kinder mit unterschiedlichen Muttersprachen hat sie ein Sprachlernprogramm entwickelt, bei dem MP3-Player und der Spaß eine wichtige Rolle spielen.
Auch in der Pension – in zweieinhalb Jahren ist es soweit – will sie weiterhin in den Kindergarten gehen – mit ihrer Therapiehündin Nelly, die gerade in Ausbildung ist. Ohne Kinder bekomme sie vermutlich bald Entzugserscheinungen, meint Helga Roithinger. „Der Bezug zu Kindern gehört einfach zu mir.“

Zur Sache:
84 Kinder in vier Gruppen besuchen derzeit den städtischen Kindergarten in der Resthofstraße in Steyr. Betreut werden sie von acht Kindergartenpädagoginnen, zwei Helferinnen und einer „Stützkraft“. Helga Roithinger ist seit 1989 hier tätig. Jene Kindergartenpädagogin, die mit Roithinger die Integrationsgruppe betreut, war einst selbst einer ihrer Schützlinge in diesem Kindergarten.

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