Beim Busfahren kennengelernt
Zwischen Grünburg und Steyr hat's bei Anna & David gefunkt
Bei Buslenker David & Fahrgast Anna war Amors Pfeil mehr als erfolgreich – im Linienbus von Grünburg nach Steyr haben sich die beiden verliebt.
WALDNEUKIRCHEN/GRÜNBURG. Jedes Mal, wenn Anna – damals noch als Schülerin – morgens zu David in den Bus stieg, machte das Herz des jungen Buslenkers einen Satz. Das ist jetzt fast acht Jahre her. Aus den verliebten Blicken von damals entstand eine große Liebesbeziehung.
Traumjob – Traumfrau
Die Strecke von Grünburg nach Steyr ist noch heute Davids „Hausstrecke“. Ab und zu denkt er schmunzelnd an die Anfangszeit mit „seiner“ Anna zurück. Dass er beim Traumjob auch seine Traumfrau kennengelernt hat, ist für den 34-Jährigen der Jackpot. Neumayr ist Betriebsstellenleiter für Steyr-Kremstal bei Stern & Hafferl. Seine Leidenschaft für den Beruf hat auf Anna abgefärbt: Die 24-Jährige studiert Medizin, seit drei Jahren fährt sie aushilfsweise ebenfalls bei Stern & Hafferl mit den Linien- oder Shuttlebussen.
Handynummer am Kassiertisch
Für manche Fahrgäste ein ungewöhnliches Bild, wenn die 1,60 Meter große, junge Anna den Platz des Buslenkers einnimmt, wie ihr Freund David weiß: „Es kam schon vor, dass ihr jemand die Handynummer auf den Kassiertisch gelegt hat. Ich finde das eigentlich lieb. Eifersüchtig bin ich nicht, ich weiß ja, dass es passt“, so der 34-Jährige. In seiner Freizeit sammelt David leidenschaftlich gerne Bus-Modelle, baut sie um, lackiert und beschriftet sie in stundenlanger Feinarbeit neu. An die 2500 Stück dürften mittlerweile zusammengekommen sein. „Anna sagt, ich darf sie überall aufstellen, nur nicht im Schlafzimmer“, lacht David.
Kürzlich haben die beiden sogar Zuwachs bekommen: Vor einem halben Jahr ist Katze „Muffin“ in die gemeinsame Wohnung des Pärchens eingezogen.
„Allrounder hinter'm Lenkrad“
Das Lenken ist und bleibt Davids Traumberuf – gerade aber, weil es so vielseitig ist, wie er sagt: „Als Busfahrer bist du Allrounder hinter'm Lenkrad. Du bist Buslenker, Psychologe, Ratgeber, Freund, Seelsorger.“
Das Um und Auf ist für David das Grüßen: „Das gehört für mich zum guten Ton. Ich wünsche mir, dass mich die Leute, die einsteigen, auch als Mensch hinter'm Lenkrad erkennen, und nicht einfach nur vorbeimarschieren.“
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