Disziplin und Leidenschaft: Der Weg zum Radprofi
Der Steyrer Julian Steindler zählt schon in jungen Jahren zu den Besten im Radsport.
STEYR. "Abends weggehn tu ich selten, Alkohol ist sowieso nicht drin", lacht Julian Steindler. Der erst 18-jährige Radsportler aus Christkindl weiß, was es bedeutet, in der obersten Liga zu fahren. Und er hat die notwendige Disziplin, das Talent und vor allem die Leidenschaft, um ganz groß rauszukommen.
1997 in Steyr geboren, fand das Talent schon in sehr jungen Jahren Gefallen am Radsport. "Eigentlich hat es mit einer Klassenfahrt begonnen", erzählt der ehemalige Hauptschüler. "Es war nur ein Tag, ein Radausflug - aber das hat gereicht." Steindler leiht sich das Mountainbike seines Vaters, später das seines Cousins und beginnt mit ungefähr 14 Jahren aktiv zu fahren. Es folgt das erste eigene Rennrad und alles nimmt seinen Lauf. "Mein erstes Rennen war das 7 Runden Rennen in Christkindl" erinnert sich Steindler. "Danach war ich fertig. Ich hatte mich überschätzt. Aber ich war glücklich." Das Messen mit anderen hat für ihn einen besonderen Reiz: "So kann ich neue Grenzen erfahren."Seitdem hat es ihn nur noch mehr gepackt. Der Traum? Radprofi zu sein, davon leben zu können. Weil das aber nicht ganz so einfach ist, entschied Steindler sich nebenbei für eine Lehre als Zerspanungstechniker in den BMW-Werken. "Der ganze Urlaub und die Wochenenden gehen dann fürs Trainieren drauf", sagt er. Aber am Schwersten fällt ihm wohl der Verzicht auf Süßigkeiten, gesteht er mit einem Grinsen.
Steindler ist bereits im Nationalteam sowie im Landeskader aktiv, er fährt Rennen in Österreich und im Ausland. Eben erst ist er aus Belgien zurückgekehrt. "Seit März hatte ich schon 42 Renntage ", sagt er. Eine ganz besondere Erinnerung wird dem Jungsportler wohl immer bleiben: Der Mondseemarathon. Bei dem Gedanken strahlt er förmlich. "Das war ein tolles Rennen, außerdem habe ich den Streckenrekord geholt."
Die wichtigsten Rennen in diesem Jahr sind für Steindler die Weltcuprundfahrten Course de la paix juniors, und die Trofeo Karlsberg im Rahmen des österreichischen Nationalteams. Ebenso fuhr er ein UCI 1.1 Rennen in Solighetto sowie die Omloop der Vlaamse UCI 1.1 in Belgien. Und die Ergebnisse können sich definitiv sehen lassen: Der 1. Platz bei den OÖ Landesmeisterschaften, der 1. Platz bei den OÖ Landesmeisterschaften im Paarzeitfahren, der 1. Platz beim Mondsee Radmarathon, der 2. Platz im Mannschaftszeitfahren in Lambach, der 2. Platz beim Bergkaiser, der 2. Platz im Straßenrennen Hartberg, der 3. Platz im österreichischen Cup Langkampfen, der 3. Platz bei den OÖ Landesmeisterschaften Berg sowie der 3. Platz der österreichischen Meisterschaften im Paarzeitfahren. Die Liste ist lang.
Bald schon heißt es Daumendrücken: Julian Steindler ist nominiert für den Top-Talente Preis in Oberösterreich. Hier sind verschiedenste Sportarten vertreten. Am 29. Oktober geht's zur Gala und dort wird sich entscheiden, wer der Beste ist. Der junge Radfahrer aus Christkindl hätte es sich jedenfalls verdient.
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