Auf die Prüfplätze, fertig, los!

Foto: BMW Group Werk Steyr
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STEYR. Minus 40 Grad Celsius und 5.000 Meter Seehöhe – das gibt es jetzt auch im oberösterreichischen Steyr. Im 18.000 m2 großen Gebäude sind auf sechs Ebenen 30 modernste Prüfstände untergebracht, die beinah jede Fahrbedingung abbilden können. Im Werk Steyr befindet sich seit 1979 das weltweit einzige Dieselmotoren Entwicklungszentrum der BMW Group. Heute arbeiten hier über 700 Techniker und Ingenieure mit Unterstützung modernster Prüf- und Messtechnik daran, die Antriebe der Zukunft noch emissionsärmer, effizienter und leistungsstärker zu machen.  Efficient  Dynamics wird nicht nur bei unseren Triebwerken, sondern auch beim Neubau groß  geschrieben. „Wir haben einen Anteil von fast 80 Prozent an recyceltem Bauschutt verwendet. Zusätzlich wird die Abwärme der Motoren über eine Wärmerückgewinnung in den Heizkreislauf eingespeist, das bedeutet eine Reduktion des Wärmebedarfs um 70  Prozent“, so Fritz Steinparzer, der Leiter des Dieselmotoren-Entwicklungszentrums, zu  zwei der Besonderheiten des Neubaus.
An den Prüfständen finden die Erprobungen aller motorischen Umfänge statt. Das reicht über alle Baugruppen, vom Konzeptvorläufer über Vorserie bis hin zur Weiterentwicklung der Serienmotoren. Neben 34 Motorprüfständen gibt es auch sieben Rollenprüfstände für Fahrzeuge im Dieselmotoren-Entwicklungszentrum. Eine weitere Absicherung erfolgt mit Erprobungsfahrzeugen auf der Straße.
„Kein Verbrennungsverfahren ist so effizient wie der Diesel. Er hat gegenüber dem Ottomotor einen deutlichen Verbrauchs- und damit auch CO2-Vorteil. Erst im November 2017 ging eine neue Diesel-Motorengeneration in Serie, die wesentliche Verbesserungen beim Verbrauch und damit beim CO2-Ausstoß um vier bis fünf Prozent erreicht. Wir arbeiten bereits an der nächsten Motorenüberarbeitung, die in 2020/2021 auf den Markt kommen wird“, so Steinparzer weiter.
Aber auch die Elektromobilität hält Einzug im Entwicklungszentrum. Konstruktionen für E-Mobility-Komponenten kommen bereits heute aus Steyr. In Zukunft wird hier auch an der Erprobung der Kühlkreisläufe für Elektrofahrzeuge geforscht.
Im BMW Group Werk Steyr ist durch die Motorenentwicklung, Komponentenfertigung und Motorenmontage die geballte Antriebskompetenz am Standort vereint. Diese Nähe von Entwicklung und Serienproduktion ist im gesamten Produktionsnetzwerk der BMW Group einzigartig. 4.500 Mitarbeiter verfolgen täglich gemeinsam das Ziel, für ihre Kunden die weltbesten Triebwerke herzustellen – und das mit Erfolg: 2017 haben über 1,3 Mio. Diesel- und Benzinmotoren das Werk verlassen.
Am Standort wird laufend kräftig investiert – vor allem in mehr Flexibilität, mehr Produktionskapazität, in neue Generationen von Antrieben und in erste Umfänge für Elektromobilität.
Seit Werksgründung 1979 waren es in Summe über 6,8 Mrd. Euro, das sind über 480.000 Euro täglich. Nach dem Ausbau des Entwicklungszentrums sind die nächsten Großprojekte schon am Start: In der Motorenmontage wird 2019 eine neue Linie für 4- und 6-Zylinder Benzinmotoren aufgebaut. In der Mechanischen Fertigung beginnt 2019 der Aufbau einer Linie für die Fertigung von Gehäusen für Elektroantriebe. Durch diese zwei neuen Projekte werden in Summe rund 240 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten Jahren der Fahrzeugabsatz weiter steigen wird – vor allem jedoch im Premiumsegment, das weltweit schneller wächst als der Gesamtmarkt. Wir investieren weiterhin in Verbrennungsmotoren, rüsten uns aber auch im Bereich der Elektromobilität. Das größte Motorenwerk der BMW Group ist für die Zukunft also bestens aufgestellt“, so Christoph Schröder, Geschäftsführer vom Werk Steyr.

Highlights im neuen Gebäude:
Höhenklimaprüfstand: simuliert bis zu 5.000 Meter Seehöhe und -40 bis +50 Grad Celsius
Schwenkprüfstand: im Betrieb bis zu 50 Grad in jede Richtung schwenkbar
Antriebsstrangprüfstand: kompletter Antrieb mit Getriebe bis zu den Halbachsen aufgebaut
Zwei neue Akustikprüfstände
Neue Lüftungsanlage: jede Prüfzelle ist klimatisiert für vergleichbare Ergebnisse

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Foto: Cityfoto
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