An der HTL Steyr
Reges Treiben beim 2. Forum Elektromobilität

Foto: Peter Kainrath

Eine Plattform für E-Mobilität und die Themen rundherum zu schaffen – das ist den Veranstaltern, nämlich der Stadt Steyr, der HTL Steyr und dem Netzwerk Zukunftsregion Steyr gemeinsam, auch 2023 wieder gelungen.

STEYR. Zahlreiche Besucher haben bei optimalem Messewetter Trimover, Scooter, E-Bikes, Vespas und Motorräder ausgetestet, Autos besichtigt, sich über Lademöglichkeiten und Energiegemeinschaften informiert, viel Wissen angesammelt und sich beim Charity Buffet gestärkt, ausgetauscht, vernetzt und gemeinsame Pläne für die Zukunftsregion Steyr geschmiedet.

Spannende Location

Mit dem neuen Kooperationspartner HTL Steyr konnte 2023 eine spannende Location mit viel Kompetenz am Mobilitätssektor ins Boot geholt werden. Alfred Benedetto, Abteilungsvorstand für Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, berichtete in seinem Impulsreferat, wie intensiv sich die HTL bereits im Unterricht mit Elektromobilität auseinandersetzt und praxisbezogen die aktuellen Inhalte in den Lehrwerkstätten an topaktuellen E-Autos umgesetzt werden. Direktorin Sandra Losbichler freut sich über eine zusätzliche Neuerung an der HTL ab dem Schuljahr 23/24: "Durch die Einführung des Unterrichtsfaches 'Nachhaltige und smarte Technologien' setzen wir ein weiteres innovatives Zeichen im Bereich Maschinenbau und Fahrzeugtechnik und verdeutlichen die Notwendigkeit des Wandels."
Für Losbichler stand das Forum auch unter dem Motto „learning by doing“, sie ist begeistert, dass zahlreiche Besucher ausgestellten Fahrzeuge am Schulgelände austesten konnten. Gemeinsam mit Bürgermeister Markus Vogl und Verkehrsstadträtin Judith Ringer, die beide vor Jahren hier die Schulbank gedrückt haben, fuhr die HTL-Direktorin eine kleine Testrunde übers Schulgelände der HTL mit dem historischen Steyrer Baby, einem 1937 von Steyr-Daimler Puch entwickelten Kleinwagen „Steyr Typ 50“, der von der HTL liebevoll restauriert und dabei völlig elektrifiziert wurde.

„Ich freue mich, dass sich in Steyr rund um das Thema Mobilität viel bewegt. Ich bin überzeugt, dass wir an der Elektromobilität nicht vorbeikommen werden und sollten daher Kräfte bündeln, Vorteile nutzen und hier ganz vorne dabei bleiben.

Ringer ist begeistert und erzählt im Kurzinterview über die Fortschritte zum Thema in der Region Steyr: „Ich freue mich, dass sich in Steyr rund um das Thema Mobilität viel bewegt. Ich bin überzeugt, dass wir an der Elektromobilität nicht vorbeikommen werden und sollten daher Kräfte bündeln, Vorteile nutzen und hier ganz vorne dabei bleiben. Es war ein spannender Abend, es gibt viele Herausforderungen, die wir lösen können. Ein wichtiger Parameter für die E-Mobilität ist die Ladeinfrastruktur, hier arbeiten wir bereits gemeinsam mit Stadträtin Auer intensiv daran,“ so Stadträtin Ringer. Katrin Auer sieht die Entwicklung im Rahmen der Klimastrategie 2040 als wichtigen Beitrag für eine gute Lebensqualität in der Region und spricht jeden Steyrer und jede Steyrerin an, gemeinsam aktiv zu werden.
Auch Bürgermeister Markus Vogl unterstreicht: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN – wir in Steyr sind es gewohnt, gemeinsam Dinge anzupacken, deshalb werden wir auch in der E-Mobilität in die Umsetzung kommen und unsere Kompetenzen in der Region nutzen.“

Thema Recycling

Ein viel diskutiertes Thema rund um die E-Autos ist deren Recycling – im speziellen bezüglich Batterien. Dazu hat ein Experte der Montanuniversität Leoben, der Leiter des Instituts für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft, Roland Pomberger, Stellung bezogen: “Leider werden immer wieder Produkte hergestellt, ohne vorab über das Recycling nachzudenken. Als ich im Jahr 2011 das erste Elektroauto gekauft habe, wusste keiner was mit der Batterie passieren soll. Aber: Jedes Produkt wird letztendlich zu Abfall, es ist nur eine Frage der Zeit. Ich bin der Meinung, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen über die Batterieentsorgung, die Technologien sind da, es gibt nur noch keine industrielle Lösung, weil es einfach momentan noch nicht genügend Abfall in diesem Bereich gibt, Autos werden ja im Durchschnitt erst nach zirka 15 Jahren Lebensdauer verschrottet. Aber: Es gibt bereits Pilotanlagen – kleine Anlagen mit Erfahrung und Wissen. Ein wichtiger Beitrag, um Lösungen in dem Bereich E-Mobilität zu generieren, ist die ganz neue EU-Batterierichtlinie, die soeben beschlossen wurde und besagt, dass ein Hersteller, der Batterien selbst herstellt, Rohstoffe aus dem Recycling von Batterien verwenden muss“, so Pomberger.

Studie der Mobilitätsbedürfnisse

Doch werden die nächsten Generationen überhaupt Elektromobilität nutzen? Wie sie denken und wie der Vergleich Generation X-Y und Z-α aussieht, hat HTL-Professor Freischlag mit seinen Schülen im Rahmen einer Studie der Mobilitätsbedürfnisse erhoben. Von der „next generation“ möchten sich 80 Prozent auch in Zukunft mit einem Auto, Motorrad oder Moped fortbewegen, aber immerhin 66 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass umweltfreundliche Mobilität wichtig ist. Zwei Drittel der Studienteilnehmer vom ländlichen Raum und ebenso zwei Drittel der Befragten aus der Stadt würden mehr öffentliche Verkehrsmitteln nutzen, wenn diese zuverlässiger und verfügbar wären, nur jeweils ein Drittel der Personen schließt eine Benützung gänzlich aus. Am Stadtrand erwägen 65 % der Befragten eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn es dafür besseren Bedingungen gibt. „Züge und Busse sind zu Stoßzeiten auch oftmals überfüllt“, so Freischlag über die Studienergebnisse. Im Vergleich greift die „next generation“ noch zu 42 % zu Diesel/Benzin und nur 24 % zu Wasserstoff und 20 % zu Strom/Elektro als alternative Antriebsformen, der Rest zu synthetischen Kraftstoffen und Gas. Im Gegensatz dazu bevorzugen mehr als die Hälfte der Befragten der „älteren“ Generationen – ab 1965 bis 1994 geboren - Strom & Elektromotoren, gefolgt von 31 % Wasserstoff. Nur mehr 13 % verwenden Diesel/Benzin.

Mehr E-Autos

Aktuelle Zahlen und Statistiken brachte Merima Zukan, die Generalsekretärin des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich mit: „In Österreich sind bereits 127.987 E-Autos angemeldet, 15 - 20 Prozent aller Neuzulassungen sind mit einem Elektromotor ausgestattet, der größte Teil der Neuanmeldungen wird von Unternehmen gekauft (Stand 31. Mai 2023). Immerhin 17.728 öffentliche Ladepunkte gibt es bereits in Österreich, der überwiegende Großteil der Elektro-Auto-Fahrer – nämlich 80% - laden zu Hause oder in der Arbeit.
Welche Möglichkeiten es gibt, gemeinsam die Welt noch schneller zur retten und dabei einen coolen Lifestyle, Kostenreduktion und Entspanntheit sowie Unabhängigkeit zu bekommen, zeigte Innovametall-Geschäftsführer Klaus Pichlbauer in seinem Vortrag zur Energiewende und präsentierte dabei das Beispiel seiner eigenen klimaneutralen Firmenzentrale sowie die Balkonkraftwerke, den Roller „Trimover“ und die Fahrrad- und Gepäckständer safetydocks, mit denen Mobilität um einiges einfacher wird.
„Ich freue mich über das große Interesse und Engagement zum Thema Nachhaltigkeit in der Stadt Steyr, dass so viele Aktivitäten hier möglich sind und vieles umgesetzt wird“ sagt Zukunftsregion Steyr Netzwerkchefin Daniela Zeiner und richtet ihren Dank an die Kooperationspartner, Vortragenden und an die Aussteller, welche zum Gelingen des Abends beitrugen: EEG Dietach, Elektro Mobilitäts Club Österreich, e-mobility.shop, Neoom, FH Steyr - MobiLab, Innovametall, Max Mobility, Stromfahrzeuge und ÖAMTC Österreich sowie Charity-Caterer Johann Gruber, der sich über zahlreiche freiwillige Spenden für die Schulausbildung eines kolumbianischen Mädchens freute.

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Foto: Cityfoto
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