Gedanken zum Bildungssystem
Welche Bildung brauche ich (nicht)?

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LehrlingsRedakteur Pascal Berger übt Kritik am österreichischen Schulsystem.

STEYR-LAND. 5 SETZEN!!! Diesen Satz haben sicherlich schon einige Schüler gehört.
Es gibt unzählige Schüler die nach dem Abschluss keine Ahnung von Hauswirtschaft, Finanzen oder dem Berufsleben haben, doch die Frage ist, warum ist das so? es ist, weil unsere Fächer hauptsächlich auf die Matura ausgelegt sind und die Schülerinnen und Schüler nicht auf das Leben vorbereitet werden. Im Großteil der Schulen wird nicht unterrichtet, wie man sich die Steuern ausrechnet oder wie man seine Finanzen plant. Nein, stattdessen wissen sie, wie man das Volumen einer Kugel berechnet… wozu brauchen wir dieses Wissen.
Es sollte nicht nur in Berufsbildenden Schulen das Thema Finanzen behandelt und unterrichtet werden, sondern auch in Gymnasien und Mittelschulen, denn das müssen sie
können.

Gebärdensprache statt Latein

Doch was ist mit den Sprachen? Schüler haben mehrere Sprachen zur Auswahl, darunter Italienisch, Französisch, Spanisch und Latein. Latein ist eine tote Sprache und ist trotzdem noch in so vielen Schulen ein Pflichtfach, wohingegen die Gebärdensprache seit 2005 in Österreich eine anerkannte Sprache ist und auch in der Bundesverfassung verankert wurde, und trotzdem wird es nicht unterrichtet. In Österreich leben rund 9.000 bis 10.000 gehörlose Menschen, deren Muttersprache bzw. bevorzugte Sprache die ÖGS ist. Dazu kommen noch ca. 500.000 schwerhörige oder spät ertaubte Menschen und wir können uns mit diesen Leuten kaum unterhalten, weil wir es nicht lernen. Gebärdensprache sollte zumindest als Wahlpflichtfach eingeführt werden.
Schüler in berufsbildenden Schulen haben einen großen Vorteil gegenüber den Schülern und Schülerinnen in anderen Oberstufen, denn die haben nur die Möglichkeit zu studieren, nachdem sie den Abschluss haben, doch wenn sie schon in die Arbeitswelt eintauchen wollen, müssen sie eine Lehre machen. Diese Schulen bereiten einen aber auch nicht auf die Jobsuche vor. Sie lehren nicht, wie man sich wo bewirbt, wo man nach Stellen suchen kann und welche Schritte vor dem Beginn der Lehre oder des Berufes gemacht werden.

Notengebung = Zahlenlotterie

Doch auch die Notengebung an Österreichs Schulen gleicht mehr einer Zahlenlotterie denn einer gerechten Bewertung. Dieselbe Leistung kann zwischen Sehr gut und Nicht genügend benotet werden. Ob jemand im Notenlotto zu den Verlierern oder Gewinnern zählt, hängt von vielen Zufälligkeiten ab: Ortsgröße, Bildungsstand der Eltern, Geschlecht. Das Zeugnis im nationalen Bildungsbericht fällt entsprechend vernichtend aus: In manchen Schulstufen finden sich kaum noch nennenswerte Zusammenhänge zwischen Note und gemessener Leistung.
Ich fasse nochmal zusammen, es sollte nicht nur in Berufsbildenden Schulen das Thema Finanzen behandelt werden, man sollte Gebärdensprache als Fach einführen, es sollte mehr auf Berufsorientierung gesetzt werden und die Notengebung sollte überdacht werden. Deshalb appelliere ich an Sie und euch, liebe Schüler und Schülerinnen, stehen Sie auf und lasst uns das gemeinsam verändern.

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