Standort noch offen

Wirtschaft und Politik in Steyr machen sich stark für TU für Digitalisierung

Die geplante Technische Universität nimmt im Herbstsemester 2023/24 ihren Betrieb in Oberösterreich auf. Der Standort ist offen.

STEYR. "Steyr und Umgebung gehören österreichweit zu jenen Regionen, in denen die IT-Branche sehr stark vertreten ist“, erklärt Wolfgang Bräu. Hier sind große, erfolgreiche Unternehmen angesiedelt, die eine wichtige Marktführerrolle einnehmen. Der Sprecher der IT Experts Austria denkt dabei unter anderem an BMD, CompuGroup Medical (CGM), Greiner, RiS und viele mehr. Schützenhilfe bekommen die Unternehmen, die sich vehement für die geplante TU in Steyr einsetzen, von Markus Vogl. „Viele unserer Schulen legen den Fokus auf IT. Und das schon jahrelang!“, weiß der Stadtchef, der im September dieses Jahres zum neuen Bürgermeister von Steyr gewählt worden ist. Dazu gehört die HTL Steyr, die erstmals 1976 IT in den Lehrplan aufgenommen hat. Derzeit besuchen etwa 250 Schüler die Ausbildungszweige Elektronik und technische Informatik sowie Informationstechnologie. Schulabgängern ist ein Job so gut wie sicher. Oft haben die gut ausgebildeten HTL-Maturanten nach dem Schulabgang bis zu zehn Jobangebote. Sehr gut angenommen wird zudem seit dem Herbstsemester 2019/20 die neue Fachrichtung Design und Digitalisierung an der HLW Steyr, die die WKO im Vorfeld unterstützt hat. Daher unterstützen die WKO Steyr und der Obmann der WKO Steyr-Stadt, KommR Eduard Riegler, die Forderung für einen TU Standort in Steyr. „Der Wirtschaftsstandort soll durch einen TU Standort nicht nur gestärkt, sondern auch abgesichert und ausgebaut werden“, betont Eduard Riegler.

Gute Ausbildung fördert Fachkräfte

„IT-Unternehmen in der Region können vielfach ihren Bedarf an Fachkräften nicht decken. Teilweise müssen sie auf andere Standorte ausweichen“, berichtet Wolfgang Bräu. „Mit der Technischen Universität für Digitalisierung am Standort Steyr könnte diesem Fachkräftemangel erfolgreich entgegengewirkt werden“, ergänzt Judith Ringer, WK-Obfrau von Steyr-Land und Stadträtin für Digitalisierung in Steyr. Davon sind die engagierten Unternehmer, zu denen auch viele Mitglieder der Initiative IT Experts Austria gehören, überzeugt. Die geplante TU soll im Wintersemester 2023/24 ihren Betrieb aufnehmen. Vorgesehen ist eine internationale Hochschule mit Englisch als Arbeitssprache, multidisziplinären Studien und neuartigen Lehrformen. Im Endausbau, der bis 2030 abgeschlossen sein wird, sollen 5.000 Studierende Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien als reguläre Studien oder als Weiterbildungslehrgänge belegen können. Zudem soll es 150 Arbeitsgruppen geben, die von Experten aus verschiedenen Disziplinen und Berufsgruppen geleitet werden. Aktuell arbeitet eine elfköpfige Konzeptgruppe an einem wissenschaftlichen Detailkonzept der Universität. Vorsitzender ist Gerhard Eschelbeck, ein erfahrener Experte aus dem IT-Bereich. Mit der TU entsteht eine neue Art von Universität, die es bisher in Österreich nicht gibt. Offen ist derzeit noch der Standort für die TU. Neben Linz haben unter anderem Steyr, Wels und Leonding Interesse an der Universität gezeigt.