Integrationsfest: Vielfalt mit allen Sinnen erleben
STEYR. Das Steyrer Integrationsfest ist fixer Bestandteil des jährlichen Kulturprogramms in Steyr. Am Samstag, 5. November, ab 18.30 Uhr, laden daher Menschen aus rund 20 Ländern zum Integrationsfest ins Museum Arbeitswelt.
Gemeinsam in Steyr
Veranstaltet wird dieser Abend der kulturellen Vielfalt vom Caritas Integrationszentrum Paraplü und dem Steyrer Integrationsbeirat. „Das Integrationsfest ist ein gemeinsames Fest, das für viele Einheimische, aber auch Zweiheimische oder Überallheimische fast so etwas wie ein Pflichttermin ist. Ob als ehrenamtliche Helfer, beim Zubereiten und Verkauf von Spezialitäten aus Afrika, Asien, Südamerika und Europa, oder gar bei einem Tanzauftritt in der jeweiligen Tracht: Mit dabei sind oft ganze Familien mit ihrem Freundeskreis, und entsprechend fröhlich ist die Stimmung“, begeistert sich Hildegund Morgan, die Leiterin des Integrationszentrums Paraplü.
„Gemeinsam in Steyr“ ist überhaupt das Leitmotiv beim Steyrer Integrationsfest, auch wenn die Einbindung so vieler für das kleine Veranstaltungsteam um Sevil Ramaj und Carmen Faderl viel an Koordination und Improvisationstalent bedeutet. Alle Mitwirkenden leben in oder um Steyr, oder haben einen sehr starken Steyr-Bezug. Dies gilt für den mit immer neuen Tänzen überraschenden Serbischen Club ebenso wie für die thailändische Folklore oder Bamba Sow, der mit seinen afrikanischen Rhythmen den ganzen Saal mitreißt. Zum Mittanzen lädt auch Peter Czermak mit internationalen Kreistänzen ein. Die junge, schwungvolle Volkstanzgruppe Wolfern sorgt für Lokalkolorit.
Eröffnet wird das Integrationsfest mit internationalen Liedern und Tänzen von Kindern aus der Resthofschule. Dort gehören Kultur- und Sprachenvielfalt längst zum Alltag. In der Resthofschule gibt es dafür viele unterstützenden Angebote, wie etwa das Horchtraining nach Tonatis/Johansen, den Mama-lernt-Deutschkurs oder das internationale Elterncafé.
Erma Perla, eine junge Studentin, die seit vielen Jahren ehrenamtlich an der Bar mithilft, bringt es auf den Punkt: „Wir sind auch heuer wieder gerne dabei. Schließlich ist das für uns auch schon Tradition und schöne Traditionen sollte man doch beibehalten, nicht wahr?“ Ermas Vater Zijo, mit dem sie an der Bar steht, ist einer der allerersten Zugewanderten, die sich im Paraplü engagiert haben. Er war auch Ehrengast bei „20 Jahre Paraplü“, das heuer im Mai gefeiert wurde. So wie ihm, helfen die über Begegnungen und Veranstaltungen bei Paraplü geknüpften Kontakte vielen Menschen dabei, in Steyr Fuß zu fassen und sich hier heimisch zu fühlen. Dass trotzdem ihr Herkunftsland immer ihre „erste Heimat“ bleiben wird, macht den besonderen Reichtum von Menschen aus, die in mehreren Kulturen und Sprachen „heimisch“ sind. Eine Stadt, in der Einheimische und „Mehrheimische“ gut zusammenleben, profitiert von dieser Vielfalt. Jedenfalls solange, als die Zugewanderten gewisse Traditionen und Verhaltensweisen beibehalten, zu denen oft eine ganz besonders große Gastfreundschaft und ein ausgeprägter Familiensinn zählen. Dass es nicht um ein „Entweder-Oder“ geht, sondern um eine „neue Mischung“, merkt jeder, der beim Integrationsfest ein Stückchen Thailand, Zimbabwe, Ungarn, Russland, Ecuador – und natürlich auch Österreich – sieht, hört und schmeckt. Auch für die kleinen Besucher ist ein entsprechendes Kinderprogramm geplant.
Info und Kontakt
Weitere Infos erhalten Sie bei Hildegund Morgan, Caritas Integrationszentrum Paraplü, Tel. 07252/47102, www.paraplue-steyr.at
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, freiwillige Spenden werden gerne entgegengenommen.
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