Das Gedächtnis des Holzes

Foto: Herzer

STUBAI. In unseren Breiten gibt es ausgeprägte Jahreszeiten, die sich auf das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen auswirken. In einem quergeschnittenen Baumstamm kann man die Abfolge der kalten und warmen Jahresabschnitte gut sehen. Zu Frühlingsanfang beginnt das Kambium (Wachstumszone) mit der Produktion von Frühholz. Zu diesem Zeitpunkt müssen besonders viele Nährstoffe in die Höhe transportiert werden, um die Entwicklung des Baumes voran zu treiben. Deshalb ist das Frühholz sehr weitlumig und heller als das im Anschluss produzierte Spätholz. Bereits ab Ende August bis in den April hinein ruht dann die Bildung des Holzes. Dadurch, dass im Frühjahr die Produktion des Frühholzes ziemlich plötzlich beginnt, kann man den Übergang vom englumigen Spätholz als dünne Linien – anders gesagt als Jahresringe – gut erkennen.
Die Wissenschaft der Dendroklimatologie macht sich diese Eigenschaften der Holzbildung zu Nutze. So können die Forscher aus der Ausbildung, etwa der Dicke der Jahresringe die Klimabedingungen vergangener Zeiten analysieren. Und das nicht nur aus Bohrkernen lebender Bäume, sondern auch aus totem Holz, wie man es in Sümpfen oder in Gletschern konserviert findet. Aber auch das Holz gesunkener Schiffe oder alter Bauten kann Aufschluss über die klimatologische Vergangenheit der Erde geben.

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