Brennerbahnsanierung im Zeitplan – Vorbereitung auf Dauersperre

von links Robert Huber ÖBB Regionalleiter Infrastruktur gemeinsam mit Projektleiter Günter Oberhauser (ÖBB) auf der Baustelle bei Gries am Brenner | Foto: ÖBB
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  • von links Robert Huber ÖBB Regionalleiter Infrastruktur gemeinsam mit Projektleiter Günter Oberhauser (ÖBB) auf der Baustelle bei Gries am Brenner
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WIPPTAL. Seit 11. Juni wird mit Hochdruck am Großprojekt zur Sanierung der Brennerbahnstrecke auf Nordtiroler Seite gearbeitet. Am 6. August startet die einmonatige Dauersperre, die ÖBB ziehen aktuell eine positive Bilanz – die Arbeiten liegen exakt im Zeit- und Kostenplan.

Rund 55 Millionen Euro investiert die ÖBB-Infrastruktur AG in das Großbauvorhaben zur Sanierung der Brennerbahnstrecke, einer der wichtigsten europäischen Eisenbahn Nord-Süd Achsen. Seit 11. Juni sind die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in vollem Gange. Nach knapp eineinhalb Monaten Bauzeit und vier Wochenendsperren (Samstag bis Montag) liegen die Arbeiten exakt im Zeit- und Kostenplan. Dabei ist die Organisation auf dieser Alpentransitstrecke eine besondere Herausforderung. Normalerweise verkehren hier rund 240 Züge mit bis zu 5.000 Fahrgästen – während des aktuell eingleisigen Teilbetriebes rund die Hälfte der Züge. Ab 6. August wird die Bahnstrecke für rund einen Monat (bis 10.09.2012) für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Für die Bahnkunden wird ein Schienenersatzverkehr mit ÖBB-Postbussen eingerichtet. Die Erfahrungen der letzten Sperren zeigen – der Ersatzverkehr funktioniert, die Verspätungen liegen im Fernverkehr bei 10-15 Minuten. Im Nahverkehr liegen die Verspätungen um die fünf Minuten. Während der Komplettsperre ab 06.08. stehen am Bahnhof Brenner ÖBB Zugbegleiter für den Verkauf von ÖBB Tickets (mit Vorteilscardermäßigung) zur Verfügung – Grundsätzlich werden die Kunden dennoch gebeten Bahntickets im Vorverkauf (Internet) zu kaufen, um den Ablauf beim Ersatzverkehr zu beschleunigen

Baufortschritte bis Ende Juli 2012
Vordringliches Ziel der Großbaustelle ist es, die Qualität der Brennerbahnstrecke nachhaltig zu verbessern, damit der Verkehr ohne infrastrukturelle Einschränkungen abgewickelt werden kann. Die kurze Bauzeit erfordert einen exakt geplanten Personal- und Baumaschineneinsatz. Insgesamt werden 26 km Streckengleise generalsaniert. Dabei werden über 57 km Schienen, 46.000 Bahnschwellen und bis zu 130.000 t Gleisschotter und Baumaterial verarbeitet. Die Arbeiten verlaufen genau nach Plan. Der exakte Personal- und Maschineneinsatz ermöglichte bisher die Einhaltung des Bauzeitplans. Zwischenzeitlich wurde rund die Hälfte der Gleisbauarbeiten, bis auf kleine Restarbeiten, abgeschlossen. Begleitend zu diesen Arbeiten wird zudem auf einer Länge von 14 Kilometer der komplette Untergrund saniert, auf weiteren 20 km Länge erfolgen umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen, entlang der Bahnstrecke.

Baumaßnahmen während der Dauersperre im August
Von 6. August bis 10. September 2012 ist die Brennerbahnstrecke für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Die Arbeiten während der Dauersperre sind bis ins letzte Detail geplant, um Gleise, Brücken und Tunnel in möglichst kurzer Zeit zu sanieren. Der Schwerpunkt der Gleisbauarbeiten wird im Abschnitt zwischen Gärberbach und Matrei sowie zwischen Steinach und St. Jodok stattfinden – der sehr enge Gleisabstand macht die Sperre des zweiten Gleise bei schwerem Maschineneinsatz notwendig. In diesen Abschnitten werden der Gleisunter- und Gleisoberbau erneuert und Durchlässe für Gewässer saniert bzw. errichtet. Zudem wird das Spargewölbe an der Stephansbrücke bei Innsbruck verstärkt, die Mauer erhöht und ein begehbarer Randweg hergestellt. Bei der Sillbrücke in Steinach wird das Tragwerk unter den Hilfsbrücken betoniert. Im Anschluss werden die Hilfsbrücken ausgebaut und das Betontragwerk mit hydraulischen Pressen angehoben. Die Vikarbachbrücke unterhalb von Matrei am Brenner wird durch neue Tragwerke ersetzt. Zudem werden der Jodok- und Stafflachtunnel generalsaniert und der Mühltaltunnel sicherheitstechnisch mit Handläufen und Beleuchtung nachgerüstet. Am Bahnhof in Steinach wird am Inselbahnsteig ein Liftschacht mit Technikräumen für den Einbau eines Liftes hergestellt.

Schienenersatzverkehr mit ÖBB-Postbussen
Für alle Personenzüge des Nah- und Fernverkehrs wird ein Schienenersatzverkehr mit ÖBB-Postbussen zwischen Innsbruck Hbf. und dem Bahnhof Brennero/Brenner eingerichtet. An Spitzentagen sind dafür insgesamt bis zu 40 Omnibusse im Einsatz. Am Innsbrucker Hauptbahnhof wurde bereits ein eigenes Wegeleitsystem für die Kunden installiert. Zudem sorgen Kundenlenker dafür, dass die Fahrgäste problemlos und rasch zu ihren Bussen finden. Für die Züge des Güterfernverkehrs werden Umleitungen über Salzburg, Villach und Tarviso sowie über die Schweiz angeboten. Die Züge der Rollenden Landstraße können während der Dauersperre nicht geführt werden. Die beteiligten Eisenbahnunternehmen wurden vom Start weg in die Planungen und Umsetzungen eingebunden. Weitere Informationen erhalten alle Fahrgäste vom ÖBB-CallCenter unter 05-1717, im Internet unter www.oebb.at und an allen besetzten Bahnhöfen. Wir investieren in eine moderne Infrastruktur und ersuchen alle Fahrgäste um Verständnis für die notwendigen Fahrplanabweichungen und eventuell auftretende Erschwernisse.

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