Vogel des Jahres

Der Girlitz (Serinus serinus)

Die Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen-Wipptal informiert in Kooperation mit BirdLife Tirol zum Vogel des Jahres 2021.

Im heurigen Jahr hat sich die Vogelschutzorganisation BirdLife für den Girlitz als Jahrestier entschieden. Diese kleinste heimische Finkenart brütet zwar noch in großer Anzahl bei uns, ist aber in den letzten Jahren zum Sorgenkind geworden. Katharina Bergmüller, Landesleiterin von BirdLife Tirol, erklärt warum: „Der Girlitzbestand nahm innerhalb der letzten 20 Jahre österreichweit um 85 Prozent auf ein Fünftel ab. Das bedeutet acht von zehn Vögel sind verschwunden.“ Damit hält der Girlitz einen traurigen Rekord: Der Jahresvogel 2021 zählt zu jenen Arten, deren Anzahl in den letzten Jahren am dramatischsten zurückgegangen ist!

Massiver Rückgang

Grund für den massiven Rückgang ist seine schwindende Nahrungsgrundlage, die hauptsächlich aus Samen von Wildkräutern besteht. Dabei stehen Brennnessel, Vogelmiere, Hirtschtäschel, Wildkamille, Löwenzahn und einige andere auf seinem Speisezettel. Doch Wildkräuter werden hierzulande immer seltener. Häufige Mahd und der massive Einsatz von Düngemitteln bis in die Randbereiche auf landwirtschaftlichen Flächen verringern die Vielfalt an Kräutern um ein Vielfaches. Aber auch in Kleingärten hat die Sterilität Einzug gehalten. Und gerade da wäre es einfach, etwas für den kleinen Finkenvogel zu tun. Ein lichter Baumbestand, aber vor allem „wilde“ Ecken oder Beete mit Wildkräutern, die auch unser Auge erfreuen, wären schon genug. Für jene, die ein bisschen nachhelfen wollen, bietet BirdLife ein „Finkenbuffet“ an. Das sind Samenkugeln aus regionaler Herkunft, die einfach in die Erde gepflanzt und nach Möglichkeit gegossen werden (Info und Bestellung: https://www.erdwurm.at/shop/produkt-kategorie/seedballs/). Fertig ist der Girlitzfreundliche Garten.
Text: Kathrin Herzer
www.meinbezirk.at