Lokalaugenschein in Neustift
Herausforderung Schutzwald

- Der Schutzwald war eines der Themen bei der Konferenz der EU-GeneraldirektorInnen. Beim Lokalaugenschein in Neustift im Stubaital zeigten (von li.) Helmut Gassebner (Bezirksforstinspektion Steinach), Sektionschefin Maria Patek vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs der Delegation, wie die Holzbringung im steilen Gelände funktioniert.
- Foto: Land Tirol/Noichl
- hochgeladen von Katharina Ranalter (kr)
LHStv Geisler will EU-Mittel für den Schutzwald in der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 absichern. Konferenz der EU-ForstgeneraldirektorInnen in Tirol, Lokalaugenschein in Neustift.
NEUSTIFT (kr). Vor kurzem fand in Tirol die Konferenz der EU-ForstgeneraldirektorInnen statt. Dass die Forstwirtschaft in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU auch nach dem Jahr 2020 eine bedeutende Rolle spielen muss, darüber waren sich die 80 TeilnehmerInnen einig. Tirols Forstreferent Josef Geisler betonte: „Der Klimawandel stellt uns auch im Wald vor Herausforderungen. In Tirol sind diese Herausforderungen noch größer, da 70 Prozent unseres Waldes eine Schutzfunktion erfüllen. Ohne unseren Schutzwald wären weite Teile des Landes nicht besiedelbar.“
40 Millionen für Schutzwald
In der aktuellen EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 fließen rund 40 Millionen Euro an öffentlichen Geldern in die Erhaltung und Pflege des Tiroler Schutzwaldes – die Hälfte davon sind EU-Mittel. Jährlich stehen rund drei Millionen Euro EU-Gelder zur Verfügung. „Wir brauchen diese Mittel. Denn die Bewirtschaftung der Schutzwälder ist aufwändig. Ein bewirtschafteter Schutzwald ist in der Regel aber auch ein stabiler Schutzwald“, weiß Geisler. Sowohl in der EU als auch in Tirol sind rund 40 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt. Müsste die Funktion des Schutzwaldes durch technische Verbauungen gewährleistet werden, wäre das 146 Mal so teuer wie die Erhaltung Pflege des bestehenden Schutzwaldes.
Einblick in die Tiroler Waldbewirtschaftung
Um den TeilnehmerInnen der EU-Konferenz einen Einblick in die Tiroler Waldbewirtschaftung zu geben, führte die Fachexkursion nach Neustift im Stubaital. Gemeinde, Wildbach- und Lawinenverbauung, Tourismus und Bezirksforstinspektion setzen dort auf 1.800 Metern Seehöhe gemeinsam ein Projekt um, das sowohl die Schaffung eines klimafitten Waldes wie auch technische Verbauungen zum Schutz vor Naturgefahren und touristische Angebote beinhaltet. „Wir wollen unseren Kolleginnen und Kollegen in Europa direkt im Gelände zeigen, wie in Tirol zusammengearbeitet wird und wie regionale Wertschöpfungsketten funktionieren“, freut sich Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs über das große Interesse und ein beeindrucktes Publikum.
Österreich forciert Waldkonvention
„Der Wald leistet einen enormen Beitrag für die Erhaltung und Entwicklung der ländlichen Regionen in allen EU-Ländern“, so Maria Patek, Leiterin der Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, und Gastgeberin der Konferenz der EU-ForstgeneraldirektorInnen. So sind EU-weit rund 2,6 Millionen Menschen in der Forstwirtschaft inklusive der Holz- und Papierindustrie beschäftigt. In Tirol beziehen rund 33.000 Personen Einkommen aus der Holz- und Forstwirtschaft. Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft forciert Bundesministerin Elisabeth Köstinger auch die Verabschiedung einer europäischen Waldkonvention zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes. Dieses verbindliche Rechtsabkommen soll auch eine Antwort auf die stetig steigenden Anforderungen an den Wald sein.
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